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Malsch. Bei einer Pause auf dem Parkplatz "Silbergrund" ist am Montagmorgen gegen 08.25 Uhr an der A5 bei Malsch ein 36 Jahre alter Sattelzug-Fahrer aus Bosnien-Herzegowina nach Klopfgeräuschen in seinem Auflieger auf Menschen in seinem Laderaum aufmerksam geworden und hat die Polizei verständigt.
Gleich mehrere Streifen des Autobahnpolizeireviers Karlsruhe eilten vor Ort und ließen von dem Fahrer die Verplombung entfernen. Im Inneren des Aufliegers befanden sich laut Polizei zwei mutmaßliche Flüchtlinge mit leichten Unterkühlungen. Nach Untersuchungen durch den Rettungsdienst war jedoch keine stationäre Aufnahme der beiden Personen in einem Krankenhaus erforderlich.
Fünf Tage im Anhänger versteckt
Laut Polizei handelt es sich bei den blinden Passagieren um zwei marokkanische Staatsbürger im Alter von 18 und 24 Jahre. Im Auflieger fanden die Beamten Essens- und Trinkreste sowie eine Vorrichtung zum Verrichten der Notdurft.
Eigenen Aussagen zufolge hatten sich beide Männer bereits seit fünf Tagen in dem Auflieger aufgehalten und wollten laut Polizei wegen Unterkühlung und damit verbundener Schmerzen schon viel früher auf sich aufmerksam machen, was ihnen aber nicht gelang.


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Von zwei Schleusern pakistanischer und syrischer Herkunft seien sie nach Zahlung von 300 Euro pro Person von Bosnien-Herzegowina nach Deutschland geschleust worden, so die Polizei. Zunächst sei die reguläre Plombe am Anhänger entfernt und eine gefälschte angebracht worden, nachdem sich beide im Laderaum befanden.
Männer in Landeserstaufnahme untergebracht
Der mit Papierrollen beladene Lkw hatte Straßburg als Ziel und konnte nach der Spurensicherung durch Kriminaltechniker und regulärer Verplombung seine Fahrt wieder fortsetzen.
Die beiden jungen Männer kamen nach Stellung eines Asylantrags vorerst in der Landeserstaufnahme Karlsruhe unter. Bezüglich der Einschleusung von Ausländern führt die Kriminalpolizei Karlsruhe die weiteren Ermittlungen.