
Kämpfelbach-Ersingen/Pforzheim. Sie sind zwar erst Anfang 20, die Musiker kennen sich aber schon ewig. Nun hat die in Ersingen verwurzelte Band Gute Nacht um 6 ihr erstes Album mit elf Eigenkompositionen am Start: melodieorientierter Indie-Pop – mal funky wie auf der Single „Bitte, Bitte?!“, dann wieder nachdenklich wie auf „Chanel“. „Konsenswasser“ erscheint am Freitag, 18. Dezember, auf allen gängigen Streaming-Plattformen. „Wir hatten uns das als Ziel gesetzt. Wir arbeiten seit Sommer 2018 an den Songs und wollten diese gut und endgültig konservieren“, sagen sie.
Eingespielt hat die Band die Songs im August in erweiterter Besetzung im Leonberger „Recording of Arts“-Studio: Anton Vielsack (Gesang/Gitarre), Maximilian Heidt (Bass), Max Beihofer (Schlagzeug), Tobias Vögele (Gitarre, Melodica und Glockenspiel) sowie Yannik Brenner (Gitarre, Piano und Co-Produktion). Beim Komponieren kümmert sich meist Vielsack ums Musikalische, Beihofer um die Texte. Das Abmischen dauerte den ganzen Herbst bis zuletzt. „Leider über Videochat“, wie sie sagen. Anstrengend sei das, es ging aber nicht anders – auch, weil alle über Baden-Württemberg verteilt studieren.


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Was Gute Nacht um 6 wichtig ist, strahlt auch ihr Album aus: Weniger technische Finessen, es zählen Emotionen, die Echtheit handgemachter Musik und Texte. Melancholie und Jugend schließen sich bei den Studenten nicht aus. So handelt „Sei so gut“ von einem Ehepaar. Tragischerweise ist der Mann erkrankt und bittet seine Frau, noch etwas ohne ihn zu erleben. Er wünscht sich, dass sie ihm trotzdem all die Erinnerungen mitbringt, die sie auf ihrer Reise sammelt.
„Kirschbaumduftmoleküle“ dreht sich um die befreiende Wirkung des Frühlings. In den zusammenhängenden Liedern „Salzgitter“ und „Gorleben“ geht’s um eine kaputte Beziehung. Die Partnerin spielt mit dem Protagonisten. Doch er merkt erst spät, dass er darunter leidet, und will sich von ihr lösen. Im zweiten Teil geht es um seine Rückkehr zu ihr, untermalt von einem musikalischen Umbruch. „Abonnements“ beschreibt den negativen Einfluss Sozialer Medien. Und wer ist „Luna“ aus dem in Ersingen gefilmten, gleichnamigen Video? „Ein Mädchen mit blauem Haar, das zu unseren Auftritten kommt, aber geht, bevor wir fertig sind.“ Trotz aller Nachdenklichkeit – eine Prise Humor geht dann doch.