Vor Ort war unter anderem das DRK im Einsatz. Foto: Warmke

Mühlacker
15 Mitschüler durch Böller verletzt: So geht es jetzt für den Jungen und die Polizei weiter
  • Maximilian Lutz

Mühlacker. Der Vorfall in der Mörike-Realschule in Mühlacker, bei dem ein 15-Jähriger schwere Verletzungen davongetragen hat, wird seitens der Polizei als „gravierender Fall“ eingestuft. Frank Otruba von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe erläutert gegenüber der PZ, wie es für die Beamten - und den Jungen - jetzt weitergeht.

Laut Schulleitung und Polizei hatte der Schüler am Montag um kurz nach 10 Uhr versucht, einen Böller durch ein Fenster zu werfen - doch der Knallkörper explodierte noch in seiner Hand. Dadurch wurde der 15-Jährige schwer an der Hand verletzt. 14 weitere Schüler waren von der Explosion unmittelbar betroffen – zwei davon erlitten Augenverletzungen, zwölf Jugendliche im Alter zwischen 15 und 16 Jahren jeweils ein Knalltrauma.

Polizeisprecher Otruba sagte gegenüber der PZ, dass ihm ein ähnliches Vorkommnis nicht in Erinnerung sei. „Dass Jugendliche auch nach Silvester hin und wieder mit Böllern hantieren, mag sicherlich vorkommen. Aber dass dies in einer Schule passiert und dabei derart schlimme Verletzungen geschehen, ist etwas, das meiner Erinnerung zufolge in der Region bislang noch nicht oder wenn dann nur sehr selten vorgekommen ist.“

Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung droht

Otruba betont, dass ein Hantieren mit Feuerwerk ohnehin nur an Silvester und am 1. Januar zulässig sei. Einen Böller mit in die Schule zu bringen und dort zu zünden, sei alleine aus diesem Grund schon eine Ordnungswidrigkeit, für die sich der 15-Jährige nun verantworten müsse. Hinzu komme, dass ihm eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung drohe, da er durch sein Verhalten Mitschüler in Gefahr brachte oder gar verletzte.

In geschlossenen Räumen dürfe man zudem ohnehin nicht mit Feuerwerk hantieren. Gegenstand der Ermittlungen wird nun überdies sein, ob es sich um einen legal erworbenen Böller handelte oder der Feuerwerkskörper womöglich selbst zusammengebaut worden ist. Generell gelte, dass höchste Vorsicht geboten sei.

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