Nun steht es fest: Frank Fillbrunn wird neuer Pforzheimer Sozialbürgermeister.

Ketterl
Pforzheim
58, Jurist und zuletzt in Merkels Heimat: Das ist Pforzheims neuer Sozialbürgermeister
  • sw/kli

Die Wahl ist gefallen: Mit 26 von 37 Stimmen hat der Pforzheimer Gemeinderat Frank Fillbrunn zum neuen Sozialbürgermeister gewählt. Aber wer ist der Mann, der auf Monika Müller folgt? PZ-news hat die Antwort.

„Meine Arbeit ist geprägt von Sachlichkeit, in den letzten acht Jahren habe ich sowohl mit CDU, SPD, Linken, Grünen als auch FDP gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet“, hatte der 58-Jährige bereits vor der Wahl der PZ gesagt. Jedoch hat er auch ein Parteibuch: das der FDP.

Fillbrunn ist evangelisch, verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Er und seine Frau stammen aus dem Großraum Mannheim, geboren ist Fillbrunn in Heidelberg. „Wir beide kennen Pforzheim als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region. Über einen Umzug nach Pforzheim würden wir uns sehr freuen“.

1992 bis 2000 war er Amtsleiter für Recht, Sicherheit, Ordnung und Umwelt bei der Stadtverwaltung Velten und ab 1997 darüber hinaus stellvertretender Bürgermeister. Danach wurde er zum Bürgermeister in der Stadt Walsrode gewählt und bekleidete das Amt sechs Jahre lang, ehe er für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (heute: Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) in Afghanistan am Verwaltungsaufbau mitwirkte. Bevor er 2010 Sozialdezernent im Landkreis Uckermark wurde, trat er 2008 das Amt des Beigeordneten und Stadtkämmerers der Stadt Borken an. 

In seiner Vorstellungsrede am Dienstag vor dem Gemeinderat betonte Fillbrunn vor allem die Erfolge, die er in den vergangenen acht Jahren als Sozialdezernent und Beigeordneter beim Landkreis Uckermark (Brandenburg) - hier wuchs Bundeskanzlerin Angela Merkel auf - erreicht habe. Die dort gesammelten Erfahrungen wolle er gewinnbringend für Pforzheim einsetzen. Denn auch die Uckermark habe große Probleme gehabt: Die Arbeitslosenquote in der Uckermark sei einst die höchste in ganz Deutschland gewesen, die Verschuldung hoch. Handlungsspielräume im Haushalt habe er kaum gehabt. Dennoch liege die dortige Arbeitslosenquote heute nicht mehr bei 24, sondern nur noch bei elf Prozent.

[Hier können Sie den Ticker zur Wahl nachlesen]

Fillbrunn plädierte für ein intensives Controlling und Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern, um die finanzielle Situation der Stadt zu verbessern. Und er nannte einige Punkte, in denen etwas getan werden müsse - darunter:

- Die Kinderbetreuung, die "konsequent auszubauen" sei

- Die Schulsanierungen, die weiter vorangetrieben werden müssten

- Die Familienfreundlichkeit, die gestärkt werden müsse

- Und er kündigte an: "Die Sportförderung in Pforzheim müssen wir sukzessive anheben."

In einer Pressemitteilung der Stadt, die nach der Wahl verschickt wurde, wird Fillbrunn mit den folgenden Worten zitiert: „In Pforzheim müssen Einsparpotenziale erkannt werden, ohne dabei Sozialstandards zu senken.“ Als Sozial- und Finanzspezialist sei es ihm ein wichtiges Anliegen, neue Handlungsspielräume für freiwillige Leistungen zu schaffen, die Arbeitslosenquote zu senken und das Integrationskonzept weiter zu entwickeln.

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