
Pforzheim. Na gut, einige Leser haben die Sache dann doch schnell durchschaut: Die Kreuzfahrtschiffe am Pforzheimer Waisenhausplatz bleiben nur Traumschiffe. Auch wenn Pforzheims Baubürgermeister Tobias Volle – aka Florian Silbereisen – bei seiner visionären Idee an wirklich alles gedacht hat: Zeitplan, Finanzierung, Vorteile für die Stadt und die Bürger und nicht zuletzt eine malerische Route auf der Enz. Zu schön, um wahr zu sein? Ja. Also: Wer Kreuzfahrt in Pforzheim erleben will, muss das weiterhin vor dem Fernseher tun. Und wer die Enz per Schiff entdecken möchte? Da wären ja noch die Tretboote am Bootspick. April, April!


Legen in Pforzheim in Zukunft mittelgroße Kreuzfahrtschiffe an?
Volles Vision von der MS Pforzheim war aber nicht der einzige Scherz, den die Stadt sich am 1. April erlaubt hat: Wortwörtlich tief in die Trickkiste gegriffen haben Wirtschaft und Stadtmarketing-Chef Oliver Reitz und der Nieferner FDP-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Tourismusausschusses, Erik Schweickert, mit einem neuen Schild an der A8 Richtung Karlsruhe. Eine neue touristische Unterrichtungstafel wies am Dienstag auf den „Pforzheimer Tiefpunkt“ hin: „Deutschlands längste Strecke für garantierte Schrittgeschwindigkeit“. Ein Körnchen Wahrheit steckt ja in den meisten Witzen, hier sind es vielleicht sogar ein paar Körner. Wie Reitz und Schweickert in einer Pressemitteilung schrieben, setzten sich beide schon lange für mehr Aufmerksamkeit für die touristischen Angebote in Pforzheim und Region ein. Kurzfristig seien Schilder für Wildpark und Gasometer dann verworfen und eines für das, wie Reitz sagt, „auch überregional vielfach beachtete Best-Practice-Beispiel der deutschen Baukultur“ erstellt worden. Doch Spaß beiseite: Wer in absehbarer Zeit wieder an der A8-Dauerbaustelle im Enztal im Stau steht, möge an dieses Schild und den Aprilscherz denken. Dann gibt es wenigstens einen Grund zum Schmunzeln.