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Unternehmen melden sich vermehrt bei der Stadtverwaltung um Mitarbeitern des Pforzheimer Versandhauses Klingel eine Perspektive zu geben.
Röhr
Pforzheim
Fünf Punkte: Klingel-Taskforce stellt erste Maßnahmen vor
  • pm/pz

Pforzheim. Nach der Insolvenz des Pforzheimer Versandhauses Klingel hat sich die von Stadtverwaltung und Agentur für Arbeit gegründete Taskforce am Donnerstagnachmittag erstmals im Neuen Rathaus getroffen. Das Ergebnis sind fünf erste Maßnahmen, die den 1300 Klingel-Mitarbeitern, die nun ihre Arbeit verlieren, helfen sollen. Das teilte die Stadt Pforzheim in einer Pressemitteilung am Freitag mit.

„Uns geht es darum, schnell auf allen Ebenen die richtigen Weichen zu stellen“, hebt Oberbürgermeister Peter Boch hervor. „Dabei ist die enge und vertrauensvolle Kooperation aller Akteure entscheidend, damit Parallelstrukturen gar nicht erst aufkommen.“

Diese fünf Punkte hat die Taskforce erarbeitet: 

1. Vermittlungsbüros an Klingel-Standorten:

"Die Agentur für Arbeit hat extrem schnell reagiert und Beratungsstellen direkt an den drei Klingel-Standorten vereinbart, Informationsveranstaltungen wurden bereits durchgeführt", heißt es in der Pressemitteilung. Alles mit dem Ziel, dass keine Zeit verloren gehe. "Im nächsten Schritt werden Vermittlungsbüros an den Klingel-Standorten eingerichtet und dort auch zielgerichtete, kleinere Arbeitgebermessen durchgeführt. Weitere Veranstaltungsformate der Stadt und des WSPs werden ergänzt."

2. Identifizierung von Qualifizierungsbedarf und entsprechenden Angeboten

„Die Chancen stehen gut, einen großen Teil der Klingel-Beschäftigten wieder in Arbeit zu bekommen“, sind sich die Chefin der Agentur für Arbeit, Martina Lehmann, und Bürgermeister Frank Fillbrunn einig. Allerdings werde es auch Mitarbeitende geben, deren Chancen durch weitere Fort- und Weiterbildungen verbessert werden können. Hierfür arbeiten IHK Nordschwarzwald, Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugend- und Sozialamt Hand in Hand.

3. Herausforderung gemeinsam meistern

„Wir verstehen die Auflösung des Unternehmens Klingel als große gemeinsame Herausforderung unserer Region. Im engen Schulterschluss werden wir Lösungen präsentieren“, erklären Landrat Bastian Rosenau und Oberbürgermeister Peter Boch. „Selbstverständlich müssen wir dabei die Folgen für die regionale Wirtschaft, zum Beispiel auf Zulieferer, Dienstleister und Freiberufler, betrachten.“ Das Landratsamt wird sich ebenfalls in die neu gegründete Taskforce einbringen.

4. Zukunftsorientierte Nachnutzung der freiwerdenden Gewerbeimmobilien 

„Wir erhalten seit vielen Jahren deutlich mehr Anfragen von Unternehmen nach Gewerbeflächen oder Immobilien, als wir abdecken können“, so WSP-Direktor Oliver Reitz. „Im engen Austausch mit den regionalen Wirtschaftsförderern und der IHK werden die Kontakte zur Restrukturierungsgesellschaft genutzt, um hier schnellstmöglich die Potenziale freiwerdender Flächen auszuschöpfen und die bislang durch die Klingel-Gruppe genutzten Immobilien möglichst zeitnah zu vermarkten.“

5. Zentrale Anlaufstelle: Schaffung einer übergreifenden Landing-Page

Die Stadt Pforzheim hat basierend auf den kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen der Agentur für Arbeit eine Website aufgebaut und bündelt dort fortlaufend alle Informationen der unterschiedlichen Akteure. Ziel ist es, Kontaktdaten, Ansprechpartner, aber auch den direkten Service der Agentur für Arbeit sowie der gemeinsamen Jobbörse der Stadt und des Landkreises als zentrale Vermittlungsplattformen zu präsentieren. Ebenfalls wurde eine zentrale E-Mail-Adresse von der Stadt Pforzheim eingerichtet: www.pforzheim.de/klingel; E-Mail: klingel@pforzheim.de