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Pforzheim. Der Jugendgemeinderat Pforzheim zeigt sich enttäuscht, dass nach mehrfacher Aufforderung an die Bäderbetriebe noch immer keine Vor-Ort Bezahlung am Wartbergfreibad möglich ist. Das gab der Rat am Montag in einer Pressemitteilung bekannt.
Die Erweiterung der digitalen Zahlungsmöglichkeiten sei ein Fortschritt gewesen, jedoch werde somit noch immer vielen Jugendlichen der Zugang verwehrt.
„Das ist traurig und darf nicht sein. Auch nicht in Zeiten von Corona und erst recht nicht, nachdem das Bad nun schon seit einem guten Monat wieder in Betrieb ist.“
Jugendrat Leon Meyer
Er meint damit beispielsweise Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Schichten, die keine Möglichkeit hätten, digital zu bezahlen und nicht in nächster Nähe der beiden Ticketstationen wohnten. Auch nicht allzu technikaffine Senioren seien noch immer aufgeschmissen, wenn sie in einem der Stadtteile wohnten und nicht mehr mobil genug seien, eimal kurz für ein Freibad-Ticket in die Stadt zu gehen. Das Argument der Stadtverwaltung, dass sich bei der Vor-Ort Zahlung eine Schlange bilden würde, sei absolut belanglos, da sich am Wartbergbad zu den Stoßzeiten ohnehin Schlangen bildeten.


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Darin bestehe allerdings auch kein Problem, weil vor Ort ausreichend Platz sei, um Abstand einzuhalten. „Wir sind uns sicher, wenn man es wollen würde, wären digitales Reservieren und analoges Bezahlen mit Sicherheit möglich“, so der Präsidiumsvorsitzende Paul Jenisch. Er fügt hinzu: „In anderen Städten wurde längst eine EC-Bezahlung vor Ort eingerichtet, ich bin mir sicher, dass dies auch in Pforzheim umzusetzen ist!“


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Gleiches gelte im Übrigen auch für das Nagoldfreibad: „Der Bedarf ist da, wie auch die Instagram-Umfrage der PZ zeigte. Unsere Forderung sorgte dort für ordentlich Gesprächsstoff.“
Rege Teilnahme an PZ-Umfrage in sozialen Netzwerken
Mehr als 80 Personen hatten sich an der Umfrage der PZ auf den sozialen Plattformen Instagram und Snapchat beteiligt. Die meisten davon sprachen sich für die Forderung des Jugendgemeindesrats nach einer Möglichkeit der Zahlung mit EC-Karte vor Ort aus. Einige plädierten auch dafür, bar bezahlen zu können.
"Das wäre ja sehr fortschrittlich, wenn man im 21. Jahrhundert mit Karte zahlen könnte."
Eine Userin auf Instagram
Ein paar PZ-Abonnenten zeigten sich aber auch zufrieden mit den derzeitigen Möglichkeiten oder fürchteten eine Menschenansammlung vor dem Bad, wenn die Karten-Zahlung möglich gemacht werden würde.
"Nein. Online oder im Kartebüro ist ausreichend zu Corona-Zeiten."
Ein User auf Instagram
“Ich hoffe, dass das Anliegen, welches viele Jugendlichen geäußert haben, die Stadtverwaltung zum Handeln bringt”, so Jenisch abschließend.