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Pforzheim. Mit einer großangelegten Impfaktion am Samstag, 29. Mai, im Pforzheimer CongressCentrum setzt die hausärztliche Gemeinschaftspraxis der Allgemeinmediziner Dr. Peter Engeser und Joshua Glassman in Zusammenarbeit mit der Remchinger Diakoniestation und mit Unterstützung der Stadt Pforzheim die Impfoffensive der niedergelassenen Ärzteschaft fort.
Rund 500 Dosen vom Vakzin AstraZeneca und weitere knapp 350 Dosen von Johnson & Johnson stellen die Ärzte dafür selbst zur Verfügung. Anders als in Huchenfeld ist aber eine vorige Terminvereinbarung notwendig. Diese kann ab sofort per Email unter impfen@diakonie-remchingen.de, via Telefon unter 07232 369316 zwischen 9-16 Uhr oder ab Samstagmorgen auf der Internetseite www.impfen.diakonie-remchingen.de erfolgen. Anmeldeschluss ist Donnerstag, 27. Mai, um 12.30 Uhr.


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Außerdem wird ein Teil der Termine über die Vermittlung des Internationalen Beirats an bestimmte Zielgruppen in Pforzheim vergeben. Die Hausärzte unterliegen bei der Abgabe der beiden Vakzine keiner Priorisierung mehr. Die Impfungen erfolgen damit ausschließlich nach ärztlichem Ermessen und können nach ärztlicher Aufklärung auch an Menschen unter 60 vergeben werden.
Bürgermeister Boch zeigt sich dankbar
In einem gemeinsamen Aufruf mit dem Vorsitzenden der Ärzteschaft, Dr. Markus Haist, hatte Oberbürgermeister Peter Boch zuvor die Bereitschaft der niedergelassene Ärztinnen und Ärzte abgefragt, eine ähnliche Aktion wie in Huchenfeld durchzuführen.
"Wir müssen – zusätzlich zu den stationären Impfungen in unserem Kreisimpfzentrum – alle Register ziehen, um den Anteil der geimpften Pforzheimerinnen und Pforzheimer weiter zu erhöhen" sagt Oberbürgermeister Peter Boch: "Ob nun mit großangelegten Aktionen wie in Huchenfeld und jetzt im CCP oder mit den etwas kleineren, aber sehr gezielten Aktionen in den Sozialräumen sowie zuvor in den Ortsteilen, die Kombination aus verschiedenen Ansätzen mit jeweils unterschiedlichsten Zielgruppen ist entscheidend."
Er sei den Allgemeinmedizinern Dr. Engeser und Joshua Glassman sowie der Diakoniestation Remchingen daher sehr dankbar, dass sich diese sofort bereit erklärt haben, eine weitere Großaktion auf die Beine zu stellen. Dies sei ohne Zweifel ein logistischer Kraftakt, das Praxisteam Engeser und Glassman haben aber bereits mit einer ähnlichen Aktion mit insgesamt 582 Impfungen in Remchingen, organisiert von der dortigen Diakoniestation, bewiesen, dass sie das stemmen können. Das Konzept dafür sei sehr stimmig und habe nicht zuletzt den Pforzheimer Corona-Verwaltungsstab überzeugt.


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Dr. Peter Engeser fasst das Konzept wie folgt zusammen: "Wir wollten mit unserer Aktion bewusst an einen zentralen Ort in der Innenstadt gehen, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, aber auch mit dem Auto gut erreichbar ist." Damit werde niemand von vorneherein ausgeschlossen. "Die Terminvergabe dient außerdem dazu eine bessere Steuerung der Personenströme zu gewährleisten und Hygienemaßnahmen einzuhalten."
Impfaktionen in Sozialräumen wird fortgesetzt
Da Dr. Engeser und Joshua Glassman mit der Diakoniestation Remchingen bereits mehrfach zusammengearbeitet haben, werden sie auf das eingespielte Team zurückgreifen, das auch diese Aktion komplett ehrenamtlich organisiert und begleitet. "Wir sehen die Unterstützung der Impfaktion auch als ein Zeichen der christlichen Nächstenliebe und hoffen, dass wir damit viele Menschen erreichen, die sich auf anderem Wege schwer tun, einen Impftermin zu vereinbaren", erklärt Karl-Heinz Stengel, der Vorsitzende der Diakoniestation Remchingen.
"Erneut zeigt sich der Pforzheimer Pragmatismus. Danke an alle, die unkompliziert mit anpacken. Jeder Pieks hilft. Das Virus ist da. Es wird auch bleiben. Aber wir sind nicht machtlos. Und das wird sich erneut am Samstag in der Goldstadt zeigen."
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Gleichzeitig verspricht Rathauschef Boch die Impfaktionen in den Sozialräumen weiter fortzusetzen. "Wir stoßen mit Impfungen in den Quartieren auf unglaublich positive Resonanz und überregionale Aufmerksamkeit", resümiert Peter Boch: "Die Aktionen richten sich an Menschen, die vielleicht sonst aus unterschiedlichsten Gründen nicht so gut in der Lage wären, sich selbst um einen Impftermin zu kümmern."


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Ganz sicher gehe es nicht darum, diese Menschen zu stigmatisieren, wie dies in sehr vereinzelten Fällen in der politischen Debatte der letzten Tage der Fall gewesen sei. "Im Gegenteil, wir können stolz auf diese Aktionen sein, denn damit sind wir nicht zuletzt auch ein Stück weit Vorreiter in Baden-Württemberg."