
Pforzheim. Große Empörung und Sprachlosigkeit herrschte, nachdem im September bekannt wurde, dass das Hohenwarter Wahrzeichen in seiner Standsicherheit stark beeinträchtigt ist und noch vor dem Winter vorläufig rückgebaut werden soll.
Der Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Rülke (FDP/DVP) verkündete kurz darauf, es gebe eine Chance, den Aussichtsturm auf der Hohen Warte in Pforzheim mit Mitteln des Tourismusinfrastrukturprogramms (TIP) des Landes Baden-Württemberg zu erneuern.
„Die Hohe Warte ist ein beliebtes Ausflugsziel und ein wichtiger Bestandteil der touristischen Infrastruktur unserer Region. Es ist daher zu prüfen, ob eine Sanierung oder sogar ein Neubau des Turms über das Förderprogramm des Landes unterstützt werden kann“,
so Rülke Ende September.
Nun heißt es in einer Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten, er sehe nach der Antwort der Landesregierung auf seine Anfrage zur „Sanierung oder dem Neubau des Aussichtsturms auf der Hohen Warte“ klare Chancen auf eine Landesförderung.
„Die Landesregierung hat ausdrücklich bestätigt, dass die Sanierung oder der Neubau des Turms auf der Hohen Warte grundsätzlich förderfähig im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms ist. Damit besteht nun eine konkrete Chance, Landesmittel für dieses Projekt zu gewinnen“,
so Rülke.
Wie aus der Antwort des Wirtschaftsministeriums hervorgeht, könne über das Tourismusinfrastrukturprogramm (TIP) des Landes Bauprojekte zur Errichtung, Sanierung oder Modernisierung öffentlicher Tourismusinfrastruktur gefördert werden, sofern eine überwiegend touristische Nutzung nachgewiesen werde. Antragsberechtigt seien Kommunen und – unter bestimmten Voraussetzungen – auch Landkreise.


Offene Fragen zur "Hohen Warte": Baugleicher Turm steht besser da
„Für Pforzheim könnte das eine Förderquote von bis zu 30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten bedeuten. Wenn zusätzlich ökologische Baustoffe wie Holz eingesetzt oder zertifizierte Wanderwege im Umfeld geschaffen würden, könnte der Fördersatz sogar auf bis zu 60 Prozent steigen“,
so Rülke weiter.
Als Vorsitzender der FDP-Fraktion im Pforzheimer Gemeinderat kündigt Rülke in der Pressemitteilung an, das Thema nun auch auf kommunaler Ebene voranzubringen: „Wir werden im Gemeinderat beantragen, dass die Stadtverwaltung die notwendigen Schritte für eine Antragsvorbereitung einleitet. Ziel muss es sein, die Fördermöglichkeiten des Landes aktiv zu nutzen und den Aussichtspunkt auf der Hohen Warte wiederzubeleben.“
Aus der dem Schreiben beigefügten Anlage gehe zudem hervor, dass in den vergangenen Jahren bereits mehrere Aussichtstürme in Baden-Württemberg mit Landesmitteln gefördert wurden – etwa das „Himmelsglück“ in Schömberg (2,5 Millionen Euro Investition, 1,235 Millionen Euro Zuschuss) oder der Aussichtsturm im Wurzacher Ried (3,95 Millionen Euro Investition, 2,47 Millionen Euro Zuschuss).


„Hohe Warte“ und Büchenbronner Aussichtsturm: Verliert die Stadt Pforzheim zwei Attraktionen?
„Diese Beispiele zeigen, dass das Land bereit ist, touristische Leuchtturmprojekte substantiell zu unterstützen. Die Hohe Warte hat für Pforzheim und die Region eine ähnliche Bedeutung – sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Jetzt gilt es, diese Chance zu nutzen“,
betont Rülke.
Wie berichtet, werden Sachverständige die rückgebauten Teile untersuchen. Wenn die Prüfberichte vorliegen, kann in den Gremien über das weitere Vorgehen beraten werden. Fakt ist, dass der Turm komplett demontiert wird.
Dann steht Folgendes zur Debatte: Neubau des Turms oder eine neue und andere Nutzung des Standorts.

