Pforzheim. Zuletzt gab es immer wieder Probleme bei der Terminvergabe der Zulassungsstelle am Mühlkanal. Neue Möglichkeiten bei der internetbasierten Fahrzeugzulassung i-Kfz sollen nun Erleichterung verschaffen. Seit 2019 können Bürger verschiedene Standardzulassungsvorgänge wie Neu- oder Wiederzulassung eines Fahrzeugs online abwickeln. Bislang wurden die erforderlichen Fahrzeugdokumente und Plaketten für das Kennzeichen aber erst einige Tage später zugeschickt. Das soll sich jetzt ändern.
Welche Änderungen gibt es?
Seit September können Bürger direkt nach der digitalen Zulassung mit dem Auto fahren. Durch einen vorläufigen Zulassungsbescheid ist das bis zu zehn Tage lang möglich. Somit wird die Zeit bis zur Zustellung der Dokumente überbrückt. Allerdings müssen Bürger sich vor der ersten Fahrt noch um Nummernschilder kümmern. „Mit der nächsten Stufe der i-Kfz-Anwendungen machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung digitaler Stadtverwaltung und ‚Smart City‘“, so Oberbürgermeister Peter Boch.
Wie kann man auf das Portal zugreifen?
Das i-Kfz Onlineportal steht auf der Seite der Zulassungsstelle unter www.pforzheim.de/kfz-zulassung zur Verfügung. Seit Monatsbeginn ist zudem die Onlinezulassung auch für Unternehmen beziehungsweise Autohäuser und Zulassungsdienste möglich. Der Erste Bürgermeister Dirk Büscher freut sich ebenfalls über den digitalen Fortschritt: „Fahrzeuge können jetzt noch schneller und besser online zugelassen, ab- oder umgemeldet werden.“ Der Service könne in vielen Fällen den Gang zur Zulassungsbehörde ersetzen.


Digitale Terminvergabe und mehr Personal: Kfz-Zulassungsstelle Pforzheim verbessert Service
Welche Fahrzeuge können online zugelassen werden?
Fahrzeuge, die nach dem 1. Januar 2015 zugelassen wurden und ein Kfz-Kennzeichen mit Stempelplaketten sowie eine Zulassungsbescheinigung Teil I, mit verdeckten Sicherheitscodes, haben, können – so wie Neufahrzeuge – online zugelassen werden. Dieses Verfahren ist nun auch für Autos mit E-Kennzeichen, Oldtimer mit H-Kennzeichen und Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen möglich.
Es dürfen allerdings weder rückständige Gebühren und Auslagen aus vorherigen Zulassungsvorgängen noch Kfz-Steuerrückstande bestehen. Welche Unterlagen werden benötigt? Die Halter brauchen entweder einen Personalausweis oder einen elektronischen Aufenthaltstitel (eAT) mit aktivierter Online-Ausweisfunktion (eID).
Außerdem ein Kartenlesegerät oder Smartphone mit der kostenlosen „AusweisApp2“. Auch die Zulassungsbescheinigung Teil I mit freigelegtem Sicherheitscode wird benötigt. Bei einem Halterwechsel ist zudem die Zulassungsbescheinigung Teil II mit freigelegtem Sicherheitscode erforderlich.


Zulassungsstelle: Ärger reißt nicht ab - Ratlosigkeit und Verzweiflung
Wie funktioniert die Onlinezulassung?
Zunächst muss der elektronische Identitätsnachweis erbracht werden. Am besten über die „AusweisApp2“ oder ein Kartenlesegerät. Danach werden Fahrzeugdaten wie Identifizierungsnummer oder die eVB-Nummer der Versicherung abgefragt, um eine Haftpflichtversicherung nachzuweisen. Anschließend wird die Bankverbindung zur Abbuchung der Kfz-Steuer benötigt.
Der nächste Schritt ist die Kennzeichen-Wahl: Halter entscheiden sich für eine verfügbare Kombination oder geben das bereits reservierte Kennzeichen ein. Zuletzt werden die Daten überprüft: Bei vollständigen Angaben bezahlt der Antragsteller die anfallende Gebühr. Der digitale Zulassungsbescheid wird direkt heruntergeladen. Die Halter erhalten ihn per Post, zusammen mit den erforderlichen Plaketten, die innerhalb von zehn Tagen angebracht werden müssen.
Was sind weitere Neuerungen?
Zusätzlich zum vereinfachten Zulassungsprozess soll eine personelle Veränderung für Entspannung sorgen: Seit dem 1. September ist Kim Wieland neue Sachgebietsleiterin. Sie soll laut Stadtverwaltung maßgeblich dazu beitragen, den Service der Zulassungsstelle kontinuierlich zu optimieren und effizient sowie benutzerfreundlich zu gestalten.

