Allen Mitglieder des Golfclubs und Gastspielern ist es ab kommenden Mittwoch untersagt, auf der Anlage Karlshäuser Hof zu spielen.
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Pforzheim
Nächste Runde im Golf-Streit: Betriebs-GmbH Karlshäuser Hof widerspricht Insolvenzverwalter

Pforzheim. Mit großer Verwunderung und ebenso großem Unverständnis hat Bernard Olujić, Geschäftsführer der Betriebs GmbH Karlshäuser Hof, auf das Schreiben des Insolvenzverwalters Holger Blümle an die Mitglieder des insolventen Golfclubs Pforzheim reagiert. Seitdem die Golfclub-Mitglieder von Blümle über das Ende des Spielbetriebs unterrichtet wurden und die PZ darüber berichtet hatte, steht das Telefon bei Olujić nicht mehr still.

„Der abrupte Abbruch des Spielbetriebs war leider im Vorfeld nicht mit uns besprochen“, sagt Olujić auf Anfrage der PZ.

Es sei zwar richtig, dass der Insolvenzverwalter den Spielbetrieb zum 30. Juni einstellen werde, so Olujić weiter. Aber: „Ob Mitglieder im Besitz einer Spielberechtigung sind oder nicht, ist dabei unerheblich.“

Mit anderen Worten: Allen Mitgliedern des Golfclubs und Gastspielern ist es ab kommenden Mittwoch untersagt, auf der Anlage Karlshäuser Hof zu spielen. Solange der Pachtvertrag wirksam sei, habe die Betriebs GmbH allerdings kein Haus- und Platzrecht, so Olujić. Dieses liege nach der Kündigung des Pachtvertrags zum 30. September nach wie vor beim Insolvenzverwalter.

„Unser Ziel ist es aber dennoch, den Spielbetrieb lückenlos zu organisieren.“

Aus diesem Grund werde es am kommenden Dienstag ein Gespräch mit Blümle geben, um den Pachtvertrag vorzeitig beenden zu können. „Wir beabsichtigen, eine Übergangslösung zu definieren, die jedoch für alle Seiten tragbar ist.“ Das wiederum würde aus Sicht von Olujić bedeuten, dass die Betriebs-GmbH vorzeitig den weiteren Spielbetrieb organisieren wird. Dazu gehört nach Angaben des Geschäftsführers unter anderem, eine Mitgliedschaft im Deutschen Golfverband (DGV) zu beantragen, das Sekretariat wieder zu eröffnen und sich um die Vergabe des Greenkeepings zu kümmern. „Wir werden nicht einfach so den Schalter umlegen können. Die Übernahme des Spielbetriebs braucht Zeit“, sagt Olujić.

Wie die PZ berichtete, hatte der Insolvenzverwalter den Golfclub darüber informiert, dass ab Mittwoch nur noch Mitglieder mit einer Spielberechtigung direkt bei der Betriebsgesellschaft spielen dürften. Der Grund für das Ende des allgemeinen Spielbetriebs ist laut Blümle, dass der Pachtvertrag gekündigt werden musste, da der von der GmbH geforderte Pachtzins aus den laufenden Einnahmen „unter Berücksichtigung der coronabedingten Mehraufwendungen und Mindereinnahmen“ auch nicht zur Deckung einer Grundpacht ausreiche. Die Präsidentin des Golfclubs Pforzheim, Hannelore Zachmann, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.