Die Stadt Pforzheim hat den Corona-Warnwert von 35 überschritten. Sieht es in der Innenstadt demnächst wieder so leergefegt aus, wie auf diesem Bild?
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Pforzheim
Pforzheim überschreitet Corona-Warnwert – OB Boch appelliert an Bürger
  • son/juw/stp

Pforzheim. Die Stadt Pforzheim hat den kritischen Corona-Warnwert überschritten. Wie aus einer Pressemitteilung der Stadt Pforzheim hervorgeht, lag der Wert der sogenannten 7-Tage-Inzidenz in der Goldstadt am Sonntag bei 40,5 und damit 5,5 Punkte über der kritischen Marke.

Die 7-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Neuinfektionen es innerhalb der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Verantwortlich für die Überschreitung des Grenzwerts dürften einige Neuinfektionen über das Wochenende hinweg sein. Noch am Freitag lag der Wert in Pforzheim bei 30,2 und damit knapp unter dem Warnwert.

Jürgen Hörstmann, Sprecher des Landratsamtes Enzkreis, bestätigt gegenüber PZ-news, dass er am Montagmorgen eine entsprechende Warnung des Gesundheitsamtes erhalten habe. Konkrete Zahlen liegen bisher allerdings noch nicht vor, da diese erst ausgewertet werden müssen. Laut Hörstmann werden sie wie üblich im Laufe des Tages bekanntgegeben.

Breits am Montagmorgen hatte sich der Verwaltungsstab der Stadt Pforzheim unter der Leitung von Oberbürgermeister Peter Boch getroffen, um die neusten Entwicklungen zum Thema Corona zu besprechen. Man war sich einig, die Situation sei eindeutig, der kritische Wert von 50 Personen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen werde aller Voraussicht nach in den nächsten Tagen erreicht. 

Boch appelliert daher an das Verantwortungsbewusstsein aller Bürgerinnen und Bürger, die AHA-Regeln auch weiterhin sorgfältig einzuhalten: "Abstand halten, Hygiene beachten und eine Alltagsmaske tragen, das schützt jeden Einzelen. Die Gefahr, sich anzustecken wird größer."

Welche Veranstaltung ist verantwortbar?

Peter Boch empfiehlt bereits jetzt vorsorglich private Veranstaltungen in privat genutzten Räumen zu begrenzen. Auf Flächen, auf denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne, rät er unbedingt eine Alltagsmaske zu tragen.

„Wir beobachten die Lage sehr genau und werden auf jede Entwicklung reagieren. Bereits seit Tagen kann man in anderen Städte sehr genau verfolgen, wie sich Infektionszahlen und dann die Regeln verändern“, so der Rathauschef.

Dabei wolle er auch ein Auge auf einheitliche Regeln in Baden-Württemberg halten: „Wir wollen die Menschen nicht durch unterschiedliche Vorschriften und Regeln weiter verunsichern.“

Rathausintern werden bereits städtische Veranstaltungen bis zum Jahresende auf den Prüfstand gestellt, interne Veranstaltungen bereits teilweise gestrichen. Auch im privaten Bereich solle jeder ergebnisoffen darüber nachdenken, welche Veranstaltung oder private Feier noch geplant oder verantwortbar ist.