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Pforzheim. Das Coronavirus bestimmt unser Leben. Nichts ist mehr so wie noch vor einem Jahr. Die Verordnung des Landes Baden-Württemberg gibt klare Hinweise, was im öffentlichen Leben noch möglich ist und was nicht. Und doch: „Im Hintergrund führen wir insbesondere beim Wartberg-, Nagold-Freibad und dem Eutinger Bad alle Arbeiten durch, um möglicherweise und schnellstmöglich in eine Freibad-Saison – wie immer die dann aussieht – starten zu können“, so Bäder-Dezernent Dirk Büscher.
Das hänge, so Büscher, selbstverständlich von der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen und weiterer Entscheidungen der Bundes- sowie der Landesregierung ab. Nach der Verordnung des Landes ist nämlich der Betrieb von Schwimm- und Hallenbädern, Thermal- und Spaßbädern sowie Saunen bis zum 19. April untersagt.

Freibäder der Region aus der Vogelperspektive
„Selbstverständlich wissen wir nicht, was kommt, und selbstverständlich ist die derzeitige Situation auch weit davon entfernt, um auf Lockerungen zu spekulieren“, so Büscher. Aber die Verwaltung bereite sich intensiv darauf vor, sehr schnell reagieren zu können. So werden im Wartberg-Freibad voraussichtlich im Mai die Container als Ersatz für den Umkleidebereich aufgestellt. Das Auswintern des Bades hat begonnen und wird noch voraussichtlich vier bis fünf Wochen dauern, kleine Reparaturen werden durchgeführt.
Einmal im vollen, warmen Becken plantschen kostet 30.000 Euro
„Wir benötigen ungefähr zehn Tage um das Wasser einzulassen und aufzuwärmen“, gibt Lutz Schwaigert, Projekleiter Bäderentwicklung, zu bedenken. Auch im Nagold-Freibad hat das Auswintern begonnen, kleine Reparaturen werden erledigt, die Technik geprüft und die Becken gestrichen. Dann rechnen die Experten mit einer knappen Woche zwischen Wasser einlassen, aufwärmen und dem Betriebsstart. „Allein das Wasser und die Heizkosten im Wartbergfreibad kosten uns rund 30.000 Euro beim Einlassen – da müsste die Verordnung schon ganz klar gelockert werden, bevor wir hier ein Risiko eingehen können“, so Bäder-Dezernent Büscher.
Personal fehlt – eventuell nur zwei, statt drei Bäder in Betrieb
Auch im Eutinger Bad wird repariert und saniert: Neue Türen, neue Heizkörper und neue Fensterbänke wurden in der Halle eingebaut. Eine Flachdachsanierung soll planmäßig in den Monaten April bis August durchgeführt werden. „Wir tun derzeit so, als wenn wir im Mai mit der Freibad-Saison beginnen könnten“, so der Bäderchef. Aber man sei abhängig von der weiteren Corona-Lage und den Entscheidungen von Land und Bund. Und man brauche weiteres Personal, welches bereits ausgeschrieben wurde.
„Wir benötigen ein bis zwei voll ausgebildete Bademeister, bisher haben wir aber leider keine Bewerbungen“, so Projektleiter Schwaigert. Auch bei den Rettungskräften fehlt es an Personal für einen möglichen Durchstart. Sollte kein zusätzliches Personal zu gewinnen sein, könnte mit dem aktuellen Personalkörper entweder das Wartberg-Freibad und das Eutinger Bad oder das Nagold-Freibad und das Eutinger Bad geöffnet werden. Sollte das Schulschwimmen wieder möglich sein, gebe es hier vom Personalkörper her gesehen keine Engpässe.


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