So sieht sie aus, die Webseite mit der Petition der Pforzheimer Reuchlingymnasiasten. Foto: Screenshot PZ-news
Pforzheim
Schule startet für einige mit Klausuren - Durchschnittsabi-Petition hat viele Unterstützer

Pforzheim. Unterricht läuft aus der Ferne, Klausuren in Präsenz – am Montag ist es für Schüler und Lehrer trotz Lockdown wieder losgegangen. Die vergangene Woche gestartete Petition der Reuchlin-Gymnasiasten verzeichnet inzwischen fast 800 Unterschriften.

Der Unterricht hat begonnen. Und zwar auch direkt in den Schulen, wo gestern bereits die ersten Klassenarbeiten nach den Weihnachtsferien geschrieben worden sind.

Wie zum Beispiel am Kepler-Gymnasium. Die Schüler, so berichtet Rektorin Heike Reifurth, seien darauf vorbereitet gewesen, die Schulleitung habe für diese Woche extra nochmals Hygieneregeln erarbeitet. Durch den Lockdown und die beinahe leeren Schulgebäude hätten Schüler entzerrt über mehrere Zimmer verteilt schreiben können. Auch Edith Drescher, die Rektorin des Hilda-Gymnasiums sowie geschäftsführende Schulleiterin der Pforzheimer Gymnasien, berichtet von großzügigen Mindestabständen. So würden die Kurse entweder geteilt oder die Klausuren in große Räume verlegt.

Kritik am Präsenzunterricht – und vor allem den beengten Raumverhältnissen – hatten zuletzt Schüler des Reuchlin-Gymnasiums in ihrer Petition „Durchschnittsabi 2021“ geäußert, in der sie nicht nur eine Sonderregelung für die diesjährigen Abiturprüfungen, sondern auch den Verzicht auf unnötige Klausuren forderten. Insgesamt sehen die Initiatoren die Gefahr der Benachteiligung der diesjährigen Abschlussklassen (die PZ berichtete). Bis gestern um 17.30 Uhr hatten bereits 757 Unterstützer die Petition unterzeichnet.

Verständnis und Kritik

Verständnis für diese Forderung hat der Vorsitzende des Gesamtschülerrats Yasin Gürbüz, der 2020 sein Abitur am „Hilda“ abgelegt hat. „Selbst für uns war es oft nicht einfach, sich auf diese Situation einzustellen, und bei uns ging der Lockdown nicht so lange“, sagt er. Gegen ein Durchschnittsabi spricht sich der Abiturient und Präsidiumsvorsitzende des Pforzheimer Jugendgemeinderats Paul Jenisch aus. „Allerdings sollte das Kultusministerium bei den Abiturprüfungen die viel schlechteren Vorbereitungsbedingungen berücksichtigen“, sagt er.

Mehr über die Lage an den Schulen - insbesondere deren Reinigung- lesen Sie am Dienstag, 12. Januar, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.