Eröffnung City on Ice 2021
Die energieintensive Eisbahn („City on Ice“) wird durch eine neue Kunststoffeisbahn ersetzt.
Meyer/PZ-Archiv
Pforzheim
So setzt Stadt Pforzheim Energiesparkurs auf dem Weihnachtsmarkt fort

Pforzheim. Infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine sind private Haushalte und Unternehmen genauso zum Energiesparen aufgerufen wie die öffentliche Hand. Das ist gerade in der Vorweihnachtszeit eine Herausforderung. Es sei „richtig und wichtig, ein bisschen Lichterglanz in die Stadt zu bekommen“, erläutert der Erste Bürgermeister Dirk Büscher gegenüber PZ-news: „Wir wollen ein leuchtendes Ambiente.“ Dies aber mit Bedacht.

Die größten Einsparungen erziele man mit der neuen Pforzheimer Winterwelt: Die energieintensive Eisbahn von „City on Ice“ werde durch eine neue Kunststoffeisbahn ersetzt. Wie Oberbürgermeister Peter Boch bekräftigt, entfallen nicht nur die „umfassenden Kühlaggregate“ früherer Jahre, sondern auch die für die Eisproduktion erforderlichen Wassermengen. In der Saison 2021/2022 habe man allein für die Aggregate zur Kühlung der Eisbahn 45 000 Kilowattstunden gebraucht. In wärmeren Vorjahren habe der Wert gar noch höher gelegen.

Der Mittelaltermarkt mit seinen Kerzen und Feuerstellen kommt ohnehin mit einer geringen Strommenge aus. Beim Weihnachtsmarkt gehe es um „eine gewisse Balance“, so Boch: „Einerseits wollen wir der kalten, dunklen Winterzeit zum Trotz vorweihnachtliche Stimmung und Atmosphäre aufkommen lassen. Andererseits müssen wir der augenblicklich schwierigen Energiesituation infolge des Ukraine-Kriegs Rechnung tragen.“

Deshalb verringert sich der Zeitraum für die Weihnachtsbeleuchtung. Sie wird am Sonntag, 27. November, ein- und am Donnerstag, 29. Dezember, ausgesteckt, also zwei Wochen früher als sonst. Überall werden stromsparende LEDs verwendet. Nur jede zweite Weihnachtsbeleuchtung wird an den Laternen in Betrieb genommen. Alle Beleuchtungselemente, die nicht zentral an die Straßenbeleuchtung gekoppelt sind, werden nur noch während der Betriebszeiten von Weihnachtsmarkt und Winterwelt angeknipst, statt wie früher auch nachts. Die Zahl der Lichterketten an den Weihnachtsbäumen wird verringert. Den beleuchteten Schwan auf der Enz wird es mit reduzierter Beleuchtungsdauer wieder geben, dafür entfällt Santa Claus in der Fußgängerzone. Mithilfe von Beleuchtung soll zudem eine Verbindung zwischen Weihnachtsmarkt und Winterwelt geschaffen werden.

Wie berichtet, wurden insgesamt bereits 44 Energiesparmaßnahmen beschlossen und Stück für Stück umgesetzt. Nach wie vor tagt der Krisenstab „Energie“ im zweiwöchigen Rhythmus. Es gibt nach außen hin sichtbare Maßnahmen wie das Abschalten zahlreicher Gebäude- und Objekt-Anstrahlungen oder die Verringerung der Wassertemperaturen in den Bädern, aber auch interne Neuerungen, etwa das Abschalten und Verlagern von Servern aus dem Neuen Rathaus.

Alle Dezernate und Ämter leisteten ihre Beiträge. Ob Stadtbibliothek, Stadtarchiv, Museen oder Theater, betroffen seien jeweils die Besucher- und Arbeitsbereiche. Optimierungen gebe es bei Raumtemperatur und Beleuchtung. Das Theater verzichtet unter anderem an spielfreien Tagen auf die Vordachbeleuchtung, an Spieltagen wird diese nach Auslass des Publikums abgeschaltet. Wirt-schaft- und Stadtmarketing Pforzheim setze bei ZPT, EMMA-Kreativzentrum oder Innotec Einsparmaßnahmen um.