
- pm/tok
Pforzheim. Nach der Weihnachtspause wurden die Bauarbeiten des Arlinger Tunnels im Zuge des Baus der Westtangente am 5. Januar 2021 wieder aufgenommen. Die Vortriebsarbeiten des Rettungsstollens sowie die Vortriebsarbeiten der Kalotte der Hauptröhre (obere Hälfte des Tunnelquerschnitts) konnten im Jahr 2020 vollständig abgeschlossen werden. Nun wird die Strosse (Sohle) der Hauptröhre (untere Hälfte des Tunnelquerschnitts) von Norden nach Süden in Richtung des Südportals vorangetrieben. Das macht Sprengungen erforderlich und bringt Belästigungen durch Lärm und Erschütterungen für die Anwohner.


Arlinger-Tunnel in Pforzheim: Durchbruch geschafft

Starke Leistung: Arlinger-Tunnel durchbrochen
Aktuell liegen die Tunnelvortriebsarbeiten circa 100 Meter von der Arlinger Straße entfernt, in etwa bei Tunnelmeter 1030. Um die Vortriebsarbeiten zu beschleunigen und die Dauer der Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering als möglich zu halten, erfolgt der bergmännische Tunnelvortrieb der Strosse parallel auch vom Südportal aus in Richtung Norden, im sogenannten Gegenvortrieb. Die ersten rund zehn Tunnelmeter der Sohle sind bereits aufgefahren. Aufgrund der anstehenden Geologie (Festgestein) erfolgt der noch ausstehende bergmännische Vortrieb grundsätzlich unter Einsatz von Sprengmitteln.
Durch die unmittelbare Nähe zur Bebauung werden die Erschütterungen in Folge der Sprengungen deutlich wahrnehmbar sein. Die Tunnelvortriebsarbeiten werden durch baubegleitende Kontrollmessungen an der Oberfläche und in den Gebäuden durch Sprengerschütterungsmessgeräte kontinuierlich überwacht. Es besteht keinerlei Gefährdung für die darüber liegenden Gebäude.


Arlinger-Tunnel vor dem Durchbruch: So ist der Stand in der Tiefe

Arlinger-Tunnel vor dem Durchbruch
Für die bergmännischen Tunnelvortriebsarbeiten liegt den ausführenden Bauunternehmen grundsätzlich eine Ausnahmegenehmigung für Sonn- und Feiertage sowie für einen 24-Stunden-Betrieb vor. Zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Lärmemissionen beschränken sich die Arbeitszeiten bezüglich des oben genannten Gegenvortriebs jedoch wie folgt: Werktags wird von 6 Uhr bis 20 Uhr gearbeitet, an Sonn- und Feiertagen ruht der Gegenvortrieb vom Südportal her.
Die Vortriebsarbeiten vom Norden aus in Richtung Südportal werden weiterhin im 24-Stunden-Betrieb sowie an Sonn- und Feiertagen ausgeführt. Die Sprengzeiten werden aber täglich auf 6 Uhr bis 20 Uhr begrenzt. Sobald die Vortriebsarbeiten auch von Richtung Norden aus in den Bereich der Arlinger Straße voranschreiten, wird der 24-Stunden-Betrieb sowie das Arbeiten an Sonn- und Feiertagen hinsichtlich der Lärmemissionen neu bewertet und, falls notwendig, beschränkt.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet Anwohner und Verkehrsteilnehmer auf der B294 durchs Enztal für die Belastungen und Behinderungen um Verständnis.

Barbara-Feier im Arlinger-Tunnel


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