
Pforzheim. Das, was die Amerikaner metaphorisch eine „smoking gun“ nennen – den noch qualmenden Colt in der Hand des mutmaßlichen Schützen –, ist noch nicht unter den aufgefundenen Beweisstücken, die am ersten Verhandlungstag angesprochen werden. Vielleicht bei der Fortsetzung am Mittwoch, 12. Februar, der insbesondere der Pforzheimer Frank Daudert (56) aufmerksam lauschen wird. Denn der umtriebige Gastronom („Enzauen-Biergarten“, Oechsle Fest, „Goldis Stadl“) ist und war Leidtragender eines Raubüberfalls, der vor der Auswärtigen Großen Strafkammer des Landgerichts Pforzheim unter Vorsitz von Peter Stier verhandelt wird.

Auf der Anklagebank: zwei Angeklagte – darunter der mutmaßlich tonangebende und äußerst gewalttätig aufgetretene, in Polen geborene Arbeiter Pavel K. (42, Namen geändert) und der heute 39 Jahre alte, vor seiner Untersuchungshaft in einem Pforzheimer Ortsteil lebende und ungelernte Türke Osman C. Bisher nicht habhaft werden konnte man des dritten Manns des Trios, eines Russlanddeutschen.
Nur kurz gestaltet sich die Frage nach der Kurzbiografie der beiden Angeklagten – zur Sache sagt C. erst mal nichts; K. lässt über seine Pflichtverteidigerin Jutta Götz zumindest verlauten, er sei an dem Überfall auf Daudert am 2. August vergangenen Jahres in den frühen Morgenstunden beteiligt gewesen – lässt aber zumindest am ersten Prozesstag noch offen, in welcher Form.

Es sei kein leichter Gang für ihn gewesen, wird am Ende des Tages Daudert auf PZ-Frage sagen. Über zwei Stunden lang wird er als Zeuge und Nebenkläger schildern, was der Erste Staatsanwalt Bernhard Ebinger in seiner Anklageschrift subsummiert hat unter epresserischen Menschenraub, besonders schweren Raub und gefährliche Körperverletzung. Äußerlich scheint der Gastronom und Pforzheimer Wirte-Sprecher das Geschehene gut weggesteckt zu haben. Doch seit jener Nacht findet er vor vier Uhr – es ist die Zeit, zu der es passierte in dem Haus an der Sponheimstraße in der Nordstadt – finde er nicht in den Schlaf.
Mehr über den Daudert-Prozess lesen Sie am Samstag, 1. Februar, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.


Prozess um Überfall auf Frank Daudert: Drei Täter – aber nur zwei Verdächtige auf der Anklagebank

