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Pforzheim. Zu einem Austausch über ein Testzentrum für Corona-Schnelltests haben sich Teile der Pforzheimer Verwaltungsspitze, Unternehmer und FDP-Politiker getroffen. Zielsetzung des Gesprächs sei gewesen, auszuloten, wo und wie ein Testzentrum möglichst rasch in Betrieb gehen könne, das weite Teile Pforzheims sowie des Enzkreises zuverlässig mit Testmöglichkeiten auf Corona-Infektionen versorgen könne. Das teilte der FDP- Kreisverband Pforzheim/Enzkreis in einem Bericht an die Presse mit.
Das Projekt sehe vor, pro Woche eine vierstellige Anzahl an Tests für einen mehrmonatigen Zeitraum sicherstellen zu können, um die von Bund und Ländern avisierten Massentestungen der Bevölkerung stemmen zu können. Der FDP-Stadtrat Janis Wiskandt zeigt sich hocherfreut, dass ein kurzfristiger Austausch geklappt hat.
„Ich habe versucht, gemeinsam mit Oberbürgermeister Peter Boch rasch einen Termin zu vermitteln, um den Austausch zwischen den Unternehmern und der Stadt zügig zu ermöglichen, sowie parallel den FDP-Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Rülke angesprochen, der bereits zugesagt hat, bei den vom Land zu erbringenden Dingen behilflich zu sein“, so Wiskandt.
Die Versorgung des Zentrums mit Schutzausrüstung und den Schnelltests werde dabei vom Vorstandsmitglied des FDP-Ortsverbands Pforzheim, Marcus Mürle, übernommen, die Logistik werde von der Ispringer Firma Rutronik gestellt, die ihren Leiter für Materialwirtschaft Hans-Christoph Behler mit dem Projekt beauftragt hat. Die Organisation vor Ort soll von Robin Stephan von der Firma RSP Health geleitet werden.
Das Konzept sehe vor, die Kosten für die Teststation direkt mit dem Land abzurechnen, so dass der Pforzheimer Verwaltung in der angespannten Lage möglichst wenige zusätzliche Kapazitäten abverlangt werden müssen und keine städtischen Kosten für die Teststation selbst entstünden.


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Einen finanziellen Gewinn erwarten die Unternehmer nicht, erhoffen sich aber kostendeckend eine gute Möglichkeit, die Stadt Pforzheim bei der Pandemiebekämpfung unterstützen zu können. Man erwarte nun die Umsetzung der Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin und wie mit diesen auf Landesebene umgegangen werde, während man parallel weiter am Konzept feile.
OB Boch begrüßt Interesse
„Ich begrüße es außerordentlich, dass nun in der regionalen Unternehmerschaft Interesse daran besteht, ein Testzentrum für Schnelltests aufzubauen“, so der Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch. „Die bisherigen Gespräche haben bei mir den Eindruck hinterlassen, dass die Partner den organisatorischen, personellen und finanziellen Umfang abschätzen können und auch Kontakte zu Anbietern haben, die bereits Testzentren organisiert haben“, meint der Rathauschef.
Mit den gestern gefassten Schnelltest-Beschlüssen hat sich heute auch der Verwaltungsstab der Stadt Pforzheim befasst. „Die Frage, wie wir möglichst schnell eine Testinfrastruktur aufbauen können, war schon frühzeitig ein großes Thema im Stab“, sagte Boch. „Denn eines ist uns klar: Massenhafte Schnell- und Selbsttests können ein echter Game-Changer sein und unseren Bürgerinnen und Bürgern immer mehr Freiheiten im Rahmen eines klugen Stufenplans ermöglichen.“ Die Stadt arbeite daher seit längerem an verschiedenen Ansätzen parallel. Zumal sich in den letzten Wochen immer mehr abzeichnete, dass im Rahmen einer Öffnungsstrategie auch ein kommunales Testzentrum gebraucht werden würde.


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