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Pforzheim/Enzkreis. Die Großbaustelle an der Autobahn 8 bei Pforzheim wird Autofahrerinnen und Autofahrer wohl ein Jahr länger als geplant Nerven kosten. Der sechsstreifige Ausbau soll nach aktuellem Stand nun erst Ende 2027 fertiggestellt werden, wie die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest mitteilte. Das habe Auswirkungen auf die Kosten, die derzeit neu berechnet würden.
Gründe für die Verzögerungen
Für die längere Bauzeit gebe es im Wesentlichen zwei Gründe, erläuterte die Direktorin der Niederlassung, Christine Baur-Fewson: "2023 mussten wir die Vorgehensweise für den Abriss der alten Enzbrücke und die damit verbundene Verkehrsführung ändern." Zudem seien im Untergrund des Karlsruher Hangs Wassereinlagerungen entdeckt worden, die bei Vorabuntersuchungen nicht feststellbar gewesen seien. Das Gelände müsse zusätzlich stabilisiert werden.
Die neue A8 werde teilweise bis zu 13 Meter tiefer beziehungsweise 5 Meter höher liegen als die alte Strecke, sagte Baur-Fewson laut Mitteilung. "Die Enztalquerung wird damit deutlich flacher und verkehrssicherer sein als bisher."
Diese Änderungen wirkten sich auch auf die Kosten aus.
"Bisher waren rund 340 Millionen Euro geplant. Wir erstellen derzeit die Kostenfortschreibung",
so Christine Baur-Fewson.


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Nicht der erste Kostensprung
Das Großprojekt zieht sich schon über Jahre: Ursprünglicher Spatenstich war 2018. Danach gab es unter anderem wegen diverser Ausschreibungen Verzögerungen beim Baubeginn und auch eine deutliche Kostensteigerung von ursprünglich 150 Millionen auf rund 340 Millionen Euro.
Vorhaben für 2025
Innerhalb des Großprojekts „A8-Enztalquerung“ sollen 2025 zentrale Bauwerke wie die Lärmschutzeinhausung und die neuen Brücken über die B10 und die Enz in Richtung Stuttgart fertiggestellt werden, heißt es in der Pressemitteilung der Autobahn GmbH. Außerdem würden die landschaftspflegerische Fertigstellung der Grünbrücke „Hagenschieß“ als Artenschutzmaßnahme und die Asphaltierung der neuen Fahrbahn im Bereich des „Stuttgarter Hangs“ erfolgen. Ein weiterer bedeutender Meilenstein erfolge voraussichtlich Anfang 2026: dann solle der Verkehr im Baustellenbereich für beide Fahrtrichtungen auf die neu gebaute Fahrbahn (Richtung Stuttgart) umgelegt werden.


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Kurzüberblick über das Gesamtprojekt:
Die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest realisiere den sechsstreifigen Ausbau der A8 auf 4,8 Kilometern unter laufendem Verkehr, sie reduziere Steigungen und Gefälle in der Pforzheimer Senke, baue acht Brücken sowie zahlreiche Lärmschutzmaßnahmen. Die Bundesstraße B10 bei Pforzheim-Ost werde vierspurig ausgebaut und die A8-Anschlussstelle Pforzheim-Ost komplett umgebaut. Zudem werde die Parkplatz- und WC-Anlage Enztal-Süd neu gebaut, die 30 neue Lkw-Stellplätze biete. Wesentliche Ziele des Projekts seien die Erhöhung der Verkehrssicherheit und ein umfassender Lärmschutz für die Anrainerinnen und Anrainer, so die Autobahn GmbH in der Pressemitteilung über das Projekt.


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Mehr Infos gibt es unter:www.autobahn.de/suedwest
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