
Wiernsheim. Nachdem in der Nacht auf Samstag in Wiernsheim ein Geldautomat gesprengt wurde und einer der drei Täter bei der Flucht mit einem Auto entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf die Autobahn gefahren ist und einen Unfall gebaut hat, ist der schwer verletzte Fahrer des Fluchtwagens nun wieder bei Bewusstsein. Deshalb konnte er jetzt identifiziert werden.
Er sei 30 Jahre alt und besitze die niederländische Staatsangehörigkeit. Auch gegen ihn sei ein Haftbefehl aufgrund der Fluchtgefahr erlassen worden, so die Staatsanwaltschaft Pforzheim und das Landeskriminalamt (LKA) in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Sobald der Gesundheitszustand des 30-jährigen Täters stabil ist und einen Transport zulässt, kommt er in eine Justizvollzugsanstalt.

Geldautomat in Wiernsheim gesprengt
Insgesamt waren drei Männer an der Sprengung beteiligt. Zunächst sind sie in einem dunkelgrauen VW Golf geflüchtet. Bei den Fahndungsmaßnahmen konnte dieses Auto um 2.40 Uhr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn lokalisiert werden. Beim Versuch an der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt auf die A6 in Richtung Mannheim aufzufahren, habe der Volkswagen einen Streifenwagen gerammt und fuhr dann in die entgegengesetzte Richtung auf die A6 in Fahrtrichtung Nürnberg auf. Das Auto konnte dann kurzfristig auf dem Rastplatz Bauernwald gestoppt werden.
Hierbei flüchteten zwei der Tatverdächtigen zu Fuß, konnten jedoch durch Kräfte der Heilbronner und Mannheimer Polizei festgenommen werden, so das LKA. Der Fahrzeugführer setzte seine Fahrt jedoch weiter in entgegengesetzter Fahrtrichtung in Richtung Untereisesheim fort.


Im Video: Laute Explosion in Wiernsheim - Geldautomat gesprengt und Unfall verursacht
Kurz darauf kam es zu einem folgenschweren Unfall: Der VW kollidierte in Höhe Heilbronn-Biberach frontal mit einem unbeteiligten Fahrzeug. Dadurch wurden zwei Männer verletzt sowie der Täter.


Die Automatensprenger und ihre brutalen Methoden
Man könne nicht ausschließen, dass bei der spektakulären Flucht auch noch weitere Unbeteiligte durch die Täter gefährdet worden sind, so das LKA und die Staatsanwaltschaft. Etwa in den umliegenden Ortschaften oder auf der Landstraße, bevor es zu dem Unfall gekommen ist.


Nach Automatensprengung in Wiernsheim: Schock bei Anwohnern sitzt tief
Aus diesem Grund sucht das LKA Zeugen und potenzielle Geschädigte, die in den frühen Morgenstunden des 11. Novembers das Fluchtfahrzeug beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer (0711) 54013360 zu melden.
Hier sind Anhaltspunkte:
Bei dem Fluchtfahrzeug handelt es sich um einen dunkelblauen, hochmotorisierten VW Golf 8R mit vier Auspuff-Endrohren und schwarzen Felgen. Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen begann die Flucht am 11. November um 2:06 Uhr von Wiernsheim aus in Richtung Nordosten und verlief bis zum Autobahnparkplatz Bauernwald an der BAB 6 wie folgt:- Gegen 2:21 Uhr konnte das Fluchtfahrzeug durch eine Polizeistreife in Sachsenheim festgestellt und zunächst über Kleinsachsenheim nach Löchgau und im Anschluss in Richtung Freudental verfolgt werden. Dort geriet das Fahrzeug außer Sicht.
- Um 2:42 Uhr wurde das Fluchtfahrzeug erneut durch Fahndungskräfte auf der Landesstraße 1110 in Fahrtrichtung Eppingen erkannt und verfolgt. Die Flucht erstreckte sich weiter in Richtung Kleingartach. Das Fahrzeug bewegte sich weiter in Richtung Botenheim, drehte in dem Bereich um und fuhr zurück nach Kleingartach. Von dort aus ging es weiter durch die Ortschaften Eppingen, Gemmingen, Richen nach Kirchhardt.
- Gegen 3:02 Uhr wurde durch Fahndungskräfte mitgeteilt, dass das Fluchtfahrzeug entgegen der Fahrtrichtung auf die BAB 6 aufgefahren ist und diese wieder am Rasthof Bauernwald Nord verlassen hatte. An der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt kam es auch zu einem Rammvorgang eines Streifenfahrzeuges.