
Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw/Karlsruhe. Lange mussten keine neuen Corona-Todesfälle in Pforzheim und im Enzkreis beklagt werden, nur sporadisch wurde noch vermeldet, dass eine mit dem Coronavirus infizierte Person in der PZ-Region verstorben ist. Das scheint aktuell nicht mehr gültig zu sein. Am Montag meldete das Gesundheitsamt Enzkreis/Stadt Pforzheim den Tod von zwei Menschen. Nun gibt es am Dienstag einen weiteren Todesfall im Enzkreis.
Wie das Gesundheitsamt mitteilt, ist eine Frau Ende 60 verstorben. Weitere Einzelheiten werden nicht genannt. Auch zu den beiden Todesfällen vom Montag – ein 80-jähriger Mann und eine Frau von über 90 Jahren – gibt es keine weiteren Details. Mutmaßungen, ob die Todesfälle, die drei Senioren betreffen, eventuell mit dem Coronavirus-Ausbruch in einem Mühlacker Altenheim zusammenhängen, werden nicht bestätigt. So steigt nun die Zahl der Corona-Todesfälle in Pforzheim und dem Enzkreis auf insgesamt 35 – acht stammen aus dem Stadt- und 27 aus dem Kreisgebiet.


Weitere Todesfälle im Enzkreis: Corona-Infektionen in der Region steigen weiter an
Bei den neuen bestätigten Corona-Infektionen gibt es keinen neuen Fall in Pforzheim (insgesamt 651 Corona-Fälle), aber fünf im Enzkreis (insgesamt 907), die sich auf je eine neuinfizierte Person in Eisingen, Illingen, Mühlacker, Remchingen und Wiernsheim verteilen. Für Pforzheim listet das Gesundheitsamt nun 617 Genesene (plus drei) und 26 noch infizierte oder erkrankte Personen auf, im Enzkreis sind es noch 65 aktuelle Corona-Fälle und 815 Genesene (plus neun).

7-Tage-Inzidenz in Pforzheim und im Enzkreis noch im grünen Bereich
Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz liegt am Dienstag bei 8,7 Punkten in Pforzheim und bei 19 Punkten im Enzkreis. Der Inzidenz-Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen es innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohnern gab. Hier liegen sowohl Pforzheim als auch der Enzkreis weiterhin unter dem Warnwert von 35 Punkten und unter dem gefährlichen Schwellenwert von 50 Neu-Infektionen pro 100.000 Einwohnern. Wird der Schwellenwert überschritten, können zunächst lokale Gegenmaßnahmen ergriffen und Schutzmaßnahmen gezielt verschärft werden.
In den vergangenen sieben Tagen gab es elf neue Corona-Fälle in Pforzheim und 38 im Enzkreis.

Zehn neue Corona-Fälle im hart getroffenen Landkreis Calw
Den Landkreis Calw mit seinen fast 160.000 Einwohnern hat die Corona-Pandemie besonders hart erwischt - und das liegt nicht nur an den Hunderten von Infizierten des Birkenfelder Schlachtbetriebs Müller Fleisch, von denen Dutzende in Gemeinden im Kreis Calw wohnten. Am Dienstag meldete das Calwer Gesundheitsamt weitere zehn positiv Geteste. Da sind dann insgesamt 995 bestätigte Corona-Fälle. Zum Vergleich: Pforzheim mit rund 126.000 Einwohnern hat nur 651 Corona-Fälle, der Enzkreis mit etwa 200.000 Einwohnern kommt auf 907 bestätigte Infizierte. Krasser wird das Verhältnis, wenn man die Anzahl der Corona-Todesfälle vergleicht: Die 32 Fälle im Landkreis Calw bedeuten genau 20 Corona-Todesfälle auf 100.000 Einwohner. In Pforzheim liegt das Verhältnis bei nur 6,35 Corona-Toten pro 100.000 Einwohner, im Enzkreis sind es 13,50.
Die meisten Neuinfektionen am Dienstag gab es mit drei Infektionen in Bad Herrenalb. Nachdem im Kreis Calw bereits 882 Genesese aufgelistet werden, gibt es hier nun 81 Personen mit aktiver Infektion. Auch hier zeigt die Umrechnung auf 100.000 Einwohner, dass der Landkreis Calw besonders mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen hat. Die 81 Calwer Akut-Fälle entsprechen 50,63 bestätigten Noch-Infizierten pro 100.000 Einwohner - in Pforzheim sind es 20,63 und im Enzkreis 32,50.


Rund 850 Schüler in Corona-Zwangspause: Gymnasium in Calw-Stammheim bis 16. Oktober geschlossen
In Calw-Stammheim musste jetzt sogar ein ganzes Gymnasium mit rund 850 Schülern komplett wegen mehrerer Corona-Fälle geschlossen werden. Bis zum 16. Oktober wird der gesamte Schulbetrieb eingestellt. Alle Kontaktpersonen ersten Grades müssen in Quarantäne.
Ein weiterer Todesfall im Stadt- und Landkreis Karlsruhe
Sieben Personen wurden laut Meldung vom Dienstag im Stadt- und Landkreis Karlsruhe positiv getestet. Insgesamt gibt es hier nun 2304 Corona-Fälle, von denen schon wieder 1990 Personen (plus vier) als genesen gelten. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe warten noch 215 Akut-Fälle auf ihre Genesung. 73 davon kommen direkt aus dem Karlsruher Stadtgebiet. Die meisten Akut-Fälle im Landkreis gibt es in Marxzell (19 Fälle), wo das Coronavirus in einem Altenheim wütete. Im ehemaligen Corona-Hotspot Bretten warten noch 13 aktuell Infizierte oder Erkrankte auf ihren Status als genesene Person. In der rund 30.000 Einwohner zählenden Kleinstadt, die weniger als ein Zehntel der Einwohner von Karlsruhe hat, gab es 342 Infizierte, etwa der Hälfte der Corona-Fälle in Karlsruhe (745) entspricht. Außerdem wurde am Dienstag ein weiterer Todesfall in der Region Karlsruhe gemeldet.
