Ekliger Anblick: Unbekannte haben in einem Kleidercontainer in Königsbach-Stein Fleischabfälle entsorgt.
DRK Königsbach-Stein
Region
Ekelfund schockt Rotes Kreuz in der Region: Fleischabfälle in Kleidercontainer gefunden

Pforzheim/Königsbach-Stein. Es landen häufig Dinge in Kleidercontainern, die da nicht hingehören. Aber was die DRK-Ortsgruppe Königsbach am Mittwoch in einer ihrem Container fand, versetzte das Ganze noch einmal in neue Dimensionen.

Ein ehrenamtlicher Helfer fand bei der Leerung des Behälters unter anderem unverpackte Fleischabfälle wie Hühnchen und andere Fleischstücke. "Es scheint so, als hätte jemand eine Gefriertruhe komplett darin entleert", meint Oliver Demel.

"Wir haben insgesamt sieben Container, die mehrmals die Woche geleert werden. So etwas haben wir noch nicht erlebt"

Oliver Demel, Vorsitzender des DRK-Ortsverbandes in Königsbach-Stein

Der Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes in Königsbach sagt auf Anfrage von PZ-news: "Wir haben insgesamt sieben Container, die mehrmals die Woche geleert werden. So etwas in dieser Form haben wir noch nicht erlebt", sagt Demel. Nach Schätzungen des Vorsitzenden wurden die Fleischabfälle wohl zwischen Montagmittag und Mittwoch in der Früh dort entsorgt. Der Container musste gereinigt werden, andere Kleidungsstücke haben jedoch nichts abbekommen, ein Schaden blieb ebenfalls aus. Der Fall ist zwar ärgerlich, jedoch keine Seltenheit.

"Wir finden jede Woche etwas, was nicht dorthin gehört."

Daniela Kneis, Pressesprecherin des DRK Pforzheim-Enzkreis

Der Missbrauch der Kleidercontainer treibt die ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes regelmäßig zur Weißglut. "Wir finden jede Woche etwas, was nicht dorthin gehört", so Daniela Kneis, Pressesprecherin des DRK Pforzheim-Enzkreis, die zudem darauf hinweist, dass die Behälter auch in anderen Gemeinden im Enzkreis und in Pforzheim ein bis zweimal die Woche entleert werden. Nicht immer stößt man dabei auf Ekelfunde wie am Mittwoch, häufig handelt es sich um Sperrmüll, andere beschmutzte Gegenstände oder sogar Fäkalien.

Hinweise auf die Verursacher gibt es kaum

Die Polizei kann man laut Kneis nicht immer zu Hilfe ziehen, denn selten geben die Abfälle Hinweise auf die Müllsünder. Jedoch wird bei Vandalismus und Sachbeschädigung an den Containern die Polizei immer alarmiert, wie es etwa schon in Mühlacker und Tiefenbronn der Fall gewesen sei. Laut Kneis bleibt die Arbeit letztendlich am DRK und den Ehrenamtlichen hängen, die auch auf möglichen Reinigungs- oder Entsorgungskosten sitzen bleiben. Zwar ist man in Königsbach-Stein froh, dass die Kleidungsstücke dank guter Verpackung verschont blieben, oftmals ist das Sammelgut durch die Abfälle aber unverwertbar.

Die Menge an Dreck und Abfall in einem der 172 kreisweit aufgestellten Container (15 davon in Pforzheim) habe durch die Pandemie noch einmal Fahrt aufgenommen – mit gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen. Erst vor wenigen Wochen klagten Mitarbeiter des Roten Kreuzes über die Gefahr, die etwa durch Scherben entstehe.