
Esken abgelöst: SPD im Kreis Calw startet mit neuer Doppelspitze durch
Schömberg. Im Rahmen der SPD-Kreismitgliederversammlung im Kurhaus in Schömberg am vergangenen Samstag ist zunächst die ehemalige SPD-Kreisvorsitzende und amtierende SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken verabschiedet und anschließend ein neuer Vorstand gewählt worden. Künftig teilen sich der ehemalige stellvertretende Vorsitzende Andreas Reichstein sowie Daniela Steinrode in einer Doppelspitze die anfallenden Aufgaben des SPD-Kreisverbands.
Während Reichstein für die 43 der insgesamt 350 SPD-Mitglieder im Kreis Calw, die trotz der Corona-Pandemie in das Schömberger Kurhaus gekommen waren, ein altbekanntes Gesicht ist, bringt Daniela Steinrode frischen Wind in die Kreisspitze. Sie überzeugte mit ihrer Vorstellungsrede im Vorfeld der Wahl und erzielte anschließend alle 43 Stimmen der Kreismitglieder und damit 100 Prozent.
Doch auch Reichstein erfreut sich nach 40 Jahren aktiver SPD-Mitgliedschaft großer Beliebtheit. Er wurde mit 32 Stimmen und damit knapp 75 Prozent in die neue Doppelspitze des SPD-Kreisverbandes gewählt. „Wir werden in Baden-Württemberg unter Niveau regiert“, gab er sich in seiner Rede vor der Wahl mitunter kämpferisch. Das müsse ein Ende haben, so Reichstein weiter. Daniela Steinrode betonte: „Ich bewerbe mich um den Vorsitz der SPD im Kreis, um Politik vor Ort zu gestalten.“
Neben der neuen Doppelspitze wurde Philipp Göhner mehrheitlich mit 35 von 43 abgegebenen Stimmen zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt. Es gab eine Gegenstimme und sieben Enthaltungen.
Saskia Esken per Video zugeschaltet
„Das ist kein Abschied für immer, aber eure Kreisvorsitzende kann ich nicht mehr sein“, sagte die SPD-Bundsvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Saskia Esken im Rahmen der Kreismitgliederversammlung des SPD-Kreisverbands Calw am Wochenende im Kurhaus in Schömberg. Sie war während der vierstündigen Sitzung digital aus Calw zugeschaltet und folgte zunächst der Mitgliederversammlung und anschließend der Nominierungskonferenz der beiden SPD-Landtagskandidaten für den Kreis Calw aufmerksam und beteiligte sich immer wieder.
Esken bedauerte, dass sie nicht persönlich an der Versammlung teilnehmen konnte. „Ich bin am Donnerstag aus Berlin gekommen“, sagte sie. Berlin sei Hochrisikogebiet und sie sei zwar zuletzt negativ getestet worden, wolle derzeit dennoch nicht zur Verbreitung des Virus beitragen, so die SPD-Chefin. „Wir müssen wirklich vorsichtig sein, die Zahlen entwickeln sich ganz beunruhigend“, mahnte sie.
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