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Heimsheim. Wie eine Statistik nahelegt, gibt es in der Justizvollzugsanstalt Heimsheim die meisten Disziplinarmaßnahmen gegen Gefangene nach Übergriffen auf Bedienstete. Insgesamt 17 solcher Fälle habe es 2021 gegeben, schreibt der Enzkreis-Abgeordnete Erik Schweickert. Er lobt das "strenge Durchgreifen" der JVA-Leitung.
Der Liberale reagiert damit auf Presseberichte, nachdem die JVA Heimsheim bei den Disziplinarmaßnahmen nach Übergriffen von Gefangenen gegen Bedienstete im Landesvergleich heraussteche. Allein im Jahr 2021 hatte es 17 solcher Fälle gegeben, was mit deutlichem Abstand den Spitzenplatz unter den Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg bedeutete.


Diese Frau unterrichtet in der JVA Heimsheim Gefangene
Auf Nachfrage hatte die Anstaltsleitung Schweickert jedoch versichert, dass es in der JVA in der Praxis nicht überdurchschnittlich rau zugehe. Vielmehr lege man Wert auf die konsequente Meldung und Ahndung jeglicher Übergriffe verbaler und physischer Art, auch zum Schutz des Personals und als klares Signal an die Insassen. Es könne sein, dass andere Anstalten nur schwere Fälle mit körperlichen Übergriffen melden. Man gehe jedoch bewusst den Weg, auch kleinere Vorfälle zu erfassen und zu sanktionieren, so die Erklärung gegenüber Schweickert.


Anonyme Schreiben: Insassen der JVA Heimsheim beschweren sich über Haftbedingungen
„Recht und Ordnung werden in der JVA Heimsheim nach meinem Dafürhalten großgeschrieben. Das ist richtig so, weshalb ich das Vorgehen der JVA außerordentlich begrüße. Es ist nicht zuletzt für die Sicherheit der Bediensteten unerlässlich, Verhaltensregeln zu normieren und deren Einhaltung konsequent durchzusetzen. Demnach kann ich nur dazu aufrufen, diesen aus meiner Sicht vorbildlichen Weg fortzusetzen, auch wenn andere Justizvollzugsanstalten dies anders zu handhaben scheinen“, so Schweickert. Den Insassen müsse klarwerden, dass es keine rechtsfreien Räume gebe und Fehlverhalten innerhalb wie außerhalb der JVA bestraft werde.

