Vor Kurzem haben sich über 120 Bürgerinnen und Bürger im Sternenfelser Dorfgarten hinter der Kirche zur „Begegnung für den Frieden“ getroffen und dabei auch Spenden für ein Kinderheim in der Ukraine gesammelt. Foto: Brand/Privat
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Internationaler Gesprächskreis Sternenfels mobilisiert Bürger und sammelt für Ukraine

Sternenfels. Weltweit äußern sich Menschen und Regierungen empört und mit Abscheu über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Im gleichen Maß steigen allerdings auch Solidarität und die Bereitschaft, den Menschen in der Ukraine und den Millionen von Kriegsflüchtlingen in irgendeiner Form zu helfen. Längst hat der Enzkreis reagiert und stellt Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung, um vorwiegend ukrainische Frauen und Kinder aufnehmen zu können.

In Pforzheim, Mühlacker und Maulbronn-Schmie sind die ersten Flüchtlinge bereits eingetroffen. Es gibt aber auch noch andere Wege, um Verbundenheit mit den Betroffenen, Hilfsbereitschaft und Unterstützung zu demonstrieren. Etwa in Form von Kundgebungen für den Frieden, die in den vergangenen Wochen überall im Enzkreis stattgefunden haben und noch stattfinden werden. Dazu zählt auch die „Begegnung für den Frieden“, den der Internationale Gesprächskreis Sternenfels in Kooperation mit Gemeinde und evangelischer Kirche vor Kurzem im Dorfgarten hinter der Kirche organisiert hat.

Holocaust-Überlebende zitiert

Weit über 120 Bürgerinnen und Bürger hatten sich dort versammelt, um gemeinsam ein Zeichen für den Frieden zu setzen und Friedenslieder zu singen. Redebeiträge zu den schrecklichen Kriegsszenarien in der Ukraine, Terror und Gewalt auf der ganzen Welt hielten unter anderem der Sternenfelser Gemeinderat und Bürgermeister-Stellvertreter Michael Schlotterbeck (Liste für Sternenfels und Diefenbach) und Pfarrer Jan Funke (evangelische Kirchengemeinde). Reiner Brand, Vorsitzender des Internationalen Gesprächskreises, zitierte unter anderem die mit 99 Jahren kürzlich verstorbene Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron, die auch schon vor dem Bundestag sprach.

Krieg konzentriere sich nicht nur auf das Schlachtfeld, sondern zerstöre Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und ganze Städte, so Brand. „Die Menschen erleben unbeschreibliches Leid. Das macht uns traurig und wütend. Unser Mitgefühl gilt den Menschen in der Ukraine“, betonte er.

Und für diese wurde von den Sternenfelser Konfirmanden Geld gesammelt, so dass rund 750 Euro zusammenkamen. Das Geld soll über die Initiative „Maulbronn hilft“ an ein Kinderheim in der Ukraine gehen. „So schlimm der Anlass auch ist, so wichtig war diese Sternenfelser Aktion für den Frieden. Allein schon, um das hiesige Gemeinschaftsgefühl für die Kriegsleidenden in der Ukraine zu stärken“, sagte ein Teilnehmer der Kundgebung.