"Die K-Frage ist mehr als nur die, ob man Kinder mag", schreibt PZ-Redakteurin Julia Falk in einer neuen Folge ihrer Kolumne "Mami-Mania".
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Kolumne "Mami-Mania" über die Frage nach dem Kind: Darf man das?

Fast jedes frischvermählte Paar hat diese Frage schon gestellt bekommen: „Na, wann kommt denn nun das erste Kind?“ Und vermutlich genauso viele Eltern eines Einzel-Kleinkindes dürften hierbei kurz zusammenzucken: „Da wird es aber jetzt Zeit für ein Geschwisterchen.“ Heutzutage haben einerseits viele Menschen das Gefühl, jedes Wort auf die berühmte Goldwaage legen zu müssen. Andererseits wird Unangebrachtes gerne hinter Aussagen wie „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ versteckt. Darf man also die K-Frage noch stellen?

Eine Kolumne von PZ-Redakteurin Julia Falk

Ja und Nein. Wenn es darum geht, wer die nächsten vier Jahre auf dem Chefsessel im Kanzleramt Platz nimmt: Nur zu! Wenn es aber um die Frage nach einem Kind geht, ist die Lage differenzierter zu betrachten. Dann gibt es viele Möglichkeiten, die Frauen und Männer vor den Kopf stoßen oder gar verletzen können. Manche Menschen wollen keine Kinder. Andere können aus medizinischen Gründen keine bekommen. Wieder andere haben gerade eines verloren. Und manch einer ist sich vielleicht selbst noch unsicher, ob er das überhaupt möchte oder nicht. Auch finanzielle Gründe können eine Rolle spielen.

Die K-Frage ist mehr als nur die, ob man Kinder mag. Sie ist auch eine Gehaltsfrage und eine gesundheitliche. Und Vorurteile gegen Einzelkinder sind auch nicht mehr als Klischees. Ja, darf man heutzutage denn über gar nichts mehr sprechen? Ganz so ist es nicht. Wenn die beste Freundin oder die eigene Mutter einem im Privaten zum Kinderwunsch befragt, ist das etwas anderes, als wenn das irgendein Bekannter vor allen auf dem 80. Geburtstag der Nachbarin tut. Und wie bei so vielem gilt hier ganz besonders: Der Ton macht die Musik.