
Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw. Das Landesgesundheitsamt (LGA) hat am Samstag erneut einen starken Anstieg der 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Calw gemeldet. Demnach lag der Wert bei 266,3 (Stand: 24. April, 16 Uhr) – das ist 30 Punkte höher als noch am Vortag und fast doppelt so hoch wie am Montag, als die Inzidenz noch bei 138,2 lag. Demnach wurden laut LGA am Samstag 71 Neuinfektionen und ein weiterer Todesfall gemeldet.
Damit weist der Kreis Calw aktuell nach den Landkreisen Heidenheim, Heilbronn und Tuttlingen die vierthöchste Inzidenz in ganz Baden-Württemberg auf.
Enzkreis trotz vieler neuer Fälle fast unverändert
Auch in Pforzheim haben 56 neue Corona-Fälle zu einem Anstieg der 7-Tage-Inzidenz auf 189 geführt (Stand: 24. April, 16 Uhr). Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich auf 100.000 Einwohner gerechnet innerhalb von sieben Tage mit dem Coronavirus infiziert haben. Die Inzidenz im Enzkreis ist laut LGA trotz 69 neuer Fälle auf fast unverändertem Niveau bei 225 geblieben (Stand: 24. April, 16 Uhr).
Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass nun nicht nur im Enzkreis (seit Donnerstag), sondern auch in Pforzheim und dem Kreis Calw die Schulen und Kitas am Montag geschlossen bleiben werden. Grund ist das Greifen der Bundesnotbremse, die seit Samstag, 0 Uhr, in allen Hotspots in ganz Deutschland mit einer Inzidenz über 100 gilt.
Überwiegend Jüngere infiziert
Inzwischen werden laut LGA in 95 Prozent aller untersuchten positiven Proben Virusmutationen nachgewiesen. 19 von 20 Neuinfektionen gehen also auf Corona-Mutanten zurück. Zum Vergleich: Ende Januar lag der Anteil noch bei sieben Prozent.
Was bei den Zahlen des LGA auch auffällt: Mit den Corona-Mutationen stecken sich vor allem Jüngere an, die meisten im Alter zwischen 20 und 59 Jahren. Aber auch bei den 0 bis 19-Jährigen gibt es viele Fälle, weniger bei den älteren Menschen ab 70 Jahren.


Neue Lockdown-Maßnahmen greifen seit Mitternacht in Pforzheim, Enzkreis und Kreis Calw
Menschen demonstrieren auf Pforzheimer Marktplatz
Wie jedes Wochenende haben am Samstagnachmittag Menschen auf dem Pforzheimer Markplatz rund eine Stunde lang gegen die Corona-Regeln der Bundesregierung protestiert. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, waren es zunächst 20 Teilnehmer, in der Spitze und am Ende dann rund 50. Die Demonstration sei friedlich verlaufen, die Hygieneregeln eingehalten worden.
