
Keltern-Dietlingen. In Keltern ist ein Rehkitz von einem Hund getötet worden: So lautet die Darstellung in sozialen Medien. Das unter einem Baum abgelegte Kitz war am Donnerstag von Spaziergängern im Gewann Bürkig in Dietlingen gefunden worden. Es handelt sich dabei um eine beliebte Freizeitgegend mitten im Grünen. Aufgrund des Vorfalls stellte die Autorin des Online-Beitrags, die namentlich in der PZ nicht genannt werden möchte, ausdrücklich klar, dass es ihr „nicht um Hetze gegen Halter“ gehe.
Im Gegenteil: „Es gibt viele vorbildliche Hundebesitzer.“ Allerdings seien leider auch ein paar schwarze Schafe unterwegs. Nach dem Auffinden sei der zuständige Jagdpächter informiert worden. Es seien Bisse am Hals festgestellt worden.
"Es gibt viele vorbildliche Hundebesitzer."
Die Autorin des Online-Beitrags - leider seien auch ein paar schwarze Schafe unterwegs
Eine amtliche Bestätigung für einen Hund als Täter gibt es zwar nicht, schaut man allerdings unter den Stichworten „Rehkitze“ und „Hunde“ auf die Ergebnisliste von Internet-Suchmaschinen, springen einem unzählige Ereignisse entgegen. Freilich werden dabei Fälle aus ganz Deutschland und aus vielen Jahren zusammengetragen. Ein Hinweis auf die tatsächliche, statistische Häufigkeit ergibt sich dadurch nicht.


Rehkitzsuche in Feldern rund um Keltern: Hundestaffel übt dabei auch Menschenrettung
Die Redaktion fragte deshalb bei Kreisjägermeister Dieter Krail aus Hamberg nach, wie groß das Problem in der Region eingestuft wird. Krail räumt ein, dass „das schon immer mal wieder geschieht“. Manch Halter merke nicht einmal, was sein Vierbeiner anrichte.
"Das geschieht schon immer mal wieder."
Kreisjägermeister Dieter Krail räumt ein, dass immer wieder Hunde Rehkitze töteten.
Wenn er den Hund in einer ungemähten Wiese herumlaufen lasse, töte sein Liebling das Kitz ohne viel Aufhebens. Aber auch wenn er es merke, sei es schon zu spät. Aktuell sei es besonders wichtig, dass „die Hunde sehr kurz geführt würden und angeleint bleiben“. Der Kreisjägermeister appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Halter. So ein Kitz sei klein wie eine Katze, könne sich aber nicht wehren.
Appell an Verantwortungsbewusstein der Hundehalter
Der stellvertretende Leiter des Enzkreis-Forstamts, Andreas Roth, sieht das ähnlich: Der Vierbeiner müsse zu jeder Zeit im Einflussbereich des Hundeführers verbleiben. In der freien Natur sei das praktisch nur möglich, wenn das Tier angeleint werde. Leider müsse man immer wieder feststellen, dass nicht alle Halter diese Einsichtsfähigkeit hätten. Mit Blick auf den Wald ist Roth allerdings der Meinung, dass Hundevorfälle mit Rehkitzen eher eine Ausnahme seien.

