Die hohen Tannen spenden Schatten und machen so die Wanderung auch bei etwas höheren Temperaturen gut wanderbar.
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Region
Wanderserie „Raus geht’s“: Über schmale Pfade in die abenteuerliche Monbachschlucht

Pforzheim-Hohenwart/Unterreichenbach/Bad Liebenzell. Schon am Vormittag drückt die Hitze im Pforzheimer Stadtteil Hohenwart. Rund 25 Grad zeigt die Wetter-App auf dem Smartphone an. Die Sonne versteckt sich hin und wieder hinter grauen Wolken. Wenn die Sonnenstrahlen durchdringen, brennt es leicht auf der Haut. Manchmal kühlt auch ein angenehmes Lüftchen ein wenig ab. Also eigentlich beste Voraussetzungen für eine Wanderung.

Los geht es in der Ortsmitte – Start- und Endpunkt der Wanderung. Dort steht eine Infotafel des Schwarzwaldvereins, Ortsgruppe Hohenwart, die mir die Strecke vorgeschlagen hat. Sie ist 18 Kilometer lang und hat 330 Höhenmeter.

Unweit vom Startpunkt lande ich schon bei der ersten Station: der Hohen Warte. Der 40 Meter hohe Aussichtsturm ist aufgrund der Tragödie, die sich dort im vergangenen Jahr ereignet hat, noch geschlossen.

Im Anschluss gehe ich bergab: Ich laufe Richtung Dennjächt. Zunächst über Waldwege, dann über Stock und Stein auf kleinen Trails, die echtes Wander-Feeling auslösen. Die Strecke führt entlang der Nagold zum Unterreichenbacher Ortsteil. Sitzbänke am Wegesrand laden zum kurzen Verweilen ein. Das Angebot lehne ich aber dankend ab.

Als Abenteuer geht es für mich schnell weiter, das große Highlight der Wanderung im Blick: die Monbachschlucht. Über schmale Pfade, vorbei an umgestürzten Baumstämmen, moosbewachsenen Felsen und einem Wasserfall, ist dieser Teil des Wegs ein echtes Naturerlebnis. Die rund 350.000 Jahre alte Monbachschlucht genießen an diesem Tag neben mir auch viele andere Wanderer und Familien.

Der PZ-Redakteur am Selfie-Point.
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Lange war das beliebte Ausflugsziel unzugänglich, da ein Durchqueren der Schlucht unmöglich war. Ende der 1890er-Jahre änderte sich das: Der Verschönerungsverein Liebenzell erschloss die Schlucht und baute die ersten Wege aus, wodurch sie für Touristen attraktiver wurde und heute eines der bemerkenswertesten Ausflugsziele der Region ist.

Nach der Monbachschlucht geht es weiter nach Schellbronn. Ein paar Kilometer führt mich die Strecke durch den Wald. Jetzt habe ich den Weg wieder für mich alleine. Ganz so spektakulär wie noch vor wenigen Minuten ist es aber nicht mehr. Dafür anstrengender, es geht wieder bergauf. Im Neuhausener Ortsteil komme ich auch am Freizeitwellenbad vorbei. Eigentlich das perfekte Wetter, um sich kurz im Wasser abzukühlen. Nur die Badehose fehlt.

In der Monbachschlucht geht es über Stock und Stein.
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Also keine Erfrischung, sondern die letzten Kilometer für die Beine. Nach rund drei Stunden habe ich es geschafft: etwas platt, aber glücklich und zufrieden. Besonders die Monbachschlucht sorgt auf der Route für ein abenteuerliches Erlebnis. Auch der Rest der Strecke überzeugt und ist dank der vielen Waldabschnitte auch an heißen, sonnigen Tagen empfehlenswert. Ein Tipp zum Nachwandern: unbedingt festes Schuhwerk anziehen!

Der PZ-Redakteur unterwegs im Wald nach Schellbronn.
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Tour zum Download: Die GPX-Daten zur Wanderung bei Bad Liebenzell können Sie hier herunterladen. Die Karte können gängige Wander-Apps wie „Komoot“, „OutdoorActive“ und „Bergfex“ anzeigen.

Auf den schmalen Pfaden helfen  Wegweiser beim Orientieren.

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