
Neulingen-Bauschlott. Seine Quellen wollte er nicht nennen, auch wollte der Leser anonym bleiben, nachdem er die „Pforzheimer Zeitung“ auf eine vermeintlich drohende Wasserknappheit in Bauschlott hingewiesen hat. Seinen Informationen zufolge sei die Bodensee-Wasserversorgung, von der Neulingen 16 Sekundenliter Trinkwasser zukauft, auf die Gemeinde zugegangen. Angeblich hätten einige der landwirtschaftlichen Betriebe ihre Felder über Tage hinweg mit Leitungswasser urbar gehalten.
Neulingens Bürgermeister, Michael Schmidt, lieferte am Donnerstag ein schnelles Jein. So sei zwar am vergangenen Wochenende durchaus aufgefallen, dass sich die Notbehälter für Bauschlott plötzlich leerten. Doch habe der Versorger der Bodensee-Wasserversorgung weder die Gemeinde noch die betreffenden Höfe kontaktiert. Vielmehr sei der Wassermeister der Gemeinde, Frank Schmidt, auf den vergleichsweise niedrigen Stand der Wasserspeicher aufmerksam geworden.
Maria Quignon bestätigte als Pressesprecherin des Unternehmens die Aussage des Neulinger Rathauschefs:
„Wir haben niemanden angerufen. Auch gab es keine Anzeichen für einen übermäßig gesteigerten Verbrauch“, so Quignon.
Doch wie verhält es sich mit den Bauern? Laut Michael Schmidt sei es tatsächlich bei einem der Höfe zu einem deutlich erhöhten Wasserverbrauch gekommen. Die Hofbetreiber hätten mit B-Strahlschläuchen ihre Felder bewässert. Der Wassermeister habe dies vor Ort unterbunden und auch für die Zukunft um mehr Sparsamkeit gebeten: „Das geht natürlich nicht, die Äcker tagsüber aus der Leitung zu bewässern, wenn die Hitze und die Verdunstung am höchsten sind“, so Schmidt. Daher seien die Landwirte dazu angehalten worden, nachts für feuchte Erde zu sorgen. Das gelte auch für die Sportvereine. Die hätten aber längst technisch nachgerüstet und schützten das satte Grün ihrer Plätze mit Sprenganlagen, die mit Zeitschaltuhren gekoppelt seien.


Quellen schwächeln, der Verbrauch ist hoch: Bürger sollen Mannenbachwasser kräftig sparen
Allerdings sei es nicht nur dieser eine Hof gewesen, der für den auffälligen Verbrauch verantwortlich gewesen sei. „An heißen Tagen kann viel zusammenkommen. Wenn gleich mehrere Bürger ihre Pools füllen, dann kann das schon reichen“, so Schmidt. Generell habe sich das Verbrauchsverhalten der Bürger verändert. Während man beim ersten „Supersommer“ vor einigen Jahren beobachten konnte, wie die Wiesen verdorrten, sei man heute schneller mit dem Gartenschlauch bei der Hand. An Wasser fehle es nicht, doch sei es ein knappes Gut. Daher rufe er alle Bürger zu einem sparsameren und adäquaten Verbrauch auf. Auch werde derzeit geprüft, wie sich eine Eigenwasserversorgung für Neulingen bewerkstelligen ließe, so Schmidt.

