
- Johannes Bächle
Pforzheim. Fatih Ceylan, Trainer des 1. CfR Pforzheim, brachte es nach der Partie gegen den Freiburger FC auf den Punkt: „In der ersten Halbzeit waren wir überragend, in der zweiten Halbzeit ganz schlecht.“
Deutliche Worte, die im Auftritt seiner Mannschaft am Samstag im Brötzinger Tal ihren Auslöser fanden. Denn im Oberliga-Duell gegen die Breisgauer gaben die Pforzheimer eine 3:0-Pausenführung aus der Hand und waren schlussendlich mit einem 3:3 noch gut bedient.


1. CfR Pforzheim verpasst den Sieg trotz deutlicher Führung zur Pause
Nach der 0:2-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers in der Vorwoche nahm Coach Ceylan drei Veränderungen vor: Benjamin Sailer, Serkan Baloglu und Salavtore Catanzano ersetzten Serach von Nordheim, Denis Gudzevic und Marco Rienhardt. Vor allem der Einsatz Catanzanos sollte sich im ersten Durchgang als Glücksgriff erweisen. Im Zusammenspiel mit Stanley Ratifo sorgte der Italiener vor dem Freiburger Tor immer wieder für Gefahr und erzielte so zwei Treffer.
Catanzano und Ratifo zaubern - Macorig muss ausgewechselt werden
Der erste Treffer der Partie ging hingegen auf das Konto Ratifos. Robin Münst bediente geschickt den in den Strafraum startenden Catanzano, doch bei dessen Abschluss behielt der Freiburger Marco Preuß die Oberhand. Gegen Ratifos Nachschuss (10.) war Preuß schließlich machtlos.
Gut zehn Minuten später dann der nächste erfolgreiche Angriff der Hausherren: Ein Pass aus der Pforzheimer Abwehr erreichte Torjäger Catanzano, der seinerseits allen Breisgauer Verteidigern davonlief und zum 2:0 (22.) traf. Noch vor der Halbzeit folgte schließlich Catanzanos zweiter Streich, als er Ratifos Querpass vor dem Freiburger Tor locker einschob (43.).


Schwankende Leistungen bei CfR Pforzheim und FC Nöttingen: Spannende Saison wird erwartet
Ein Wehrmutstropfen musste Pforzheim im ersten Durchgang aber hinnehmen: Maurizio Macorig musste in der 41. Minute mit Herzrasen ausgewechselt werden. Bei Freiburg musst kurz vor der Pause Torhüter Marco Preuß mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ausgewechselt werden.
CfR-Trainer Ceylan resümierte: „Wir haben super gespielt – wir hätten vier bis fünf Tore machen können.“ Und auch Freiburgs Co-Trainer Franz-Georg Wieland stand der Pforzheimer Führung seine Berechtigung zu: „Wir sind mit dem Tempo nicht zurechtgekommen.“
Zweite Hälfte entwickelt sich zur Katastrophe
Was sich aber im zweiten Durchgang im Brötzinger Tal ereignete, möchte wohl manch anwesender Fußballfan als Tragödie bezeichnen. Auch Ceylan fand deutliche Worte: „Wir haben alles vermissen lassen – wie schon gegen Stuttgart und Freiberg im zweiten Durchgang.“
Viel zu viel Raum und ein schlechtes Timing zeichnete das Spiel der Hausherren aus. Binnen zehn Spielminuten wandelte sich die Euphorie in Frust. Den Anfang machte dabei ein Abschluss des Freiburgers Nicolas Garcia Stein, der das Tor nicht traf, dafür aber den Fuß von CfR-Kapitän Bogdan Cristescu. Von dort aus sprang der Ball zum 1:3 ins Pforzheimer Tor (60.).


Neues Stadion, neue Spieler, neuer Schwung? PZ-News beantwortet die wichtigsten Fragen zum Oberliga-Start des CfR Pforzheim
Zwei Minuten später verpasste ein Freistoß aus dem Halbfeld des Freiburgers Fabian Amrhein sowohl die Köpfe der Pforzheimer als auch die seiner Mitspieler, dafür trudelte der Ball aber ins lange Toreck (62.). Die Partie endgültig auf den Kopf stellte schließlich der eingewechselte Adrian Spoth, als er mit einem starken Lauf von der Mittellinie aus und einem noch stärkeren Distanzschuss CfR-Keeper Manuel Salz ein drittes Mal an diesem Samstag schlug (71.).
Partie gegen Oberachern abgesagt
Auch in den Folgeminuten sorgte Spoth immer wieder für Alarm im Pforzheimer Strafraum, sodass CfR-Trainer Ceylan erklärte: „Wir können wirklich froh sein, dass wir das Spiel nicht verloren haben.“ Den krönenden Abschluss bildete schließlich Eigentorschütze und CfR-Kapitän Cristescu, als er fünf Minuten vor Abpfiff nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz flog.


CfR Pforzheim will an Leistung gegen Kickers anknüpfen und makellose Heimbilanz gegen Freiburger FC weiter ausbauen
Besser machen wollen es Ceylans Kicker in einer Woche gegen die Sportfreunde Dorfmerkingen (14 Uhr). Das Mittwochspiel gegen den SV Oberachern wurde wegen einem Corona-Fall in den Reihen der SVO-Mannschaft abgesetzt.