Robin Kies, Trikotsponsor und Streamer (links), E-Sport Abteilungsleiter Konstantin Sarantidis und Präsident Markus Geiser präsentieren das offizielle Trikot der CfR-E-Sportler.
Türschmann
Sport
Offizielle Präsentation: CfR Pforzheim will mit E-Sport-Abteilung durchstarten

Pforzheim. Das ohnehin schon rasante Wachstum im E-Sport-Bereich wurde durch die Pandemie nur noch weiter beschleunigt – eine Entwicklung, die auch am CfR Pforzheim nicht vorbeigegangen ist. Am Mittwoch ist offiziell die neue E-Sportabteilung des Pforzheimer Vereins vorgestellt worden, der gemessen an seiner Größe und dem regionalen Charakter des Clubs zu einem Vorreiter im Land zählt.

Da im vergangenen Jahr die Oberliga-Saison pandemiebedingt abgebrochen wurde, ließ sich der CfR etwas einfallen, dass so etwas wie den Grundstein für die neue Abteilung darstellt. In einer virtuellen Partie spielten CfR-Fußballer gegen den fiktiven FC Covid-19, das Ganze wurde per Livestream im Netz ausgestrahlt. Zwar war das Projekt im vergangenen Jahr als eine Art Gag gedacht, mit dem neuen E-Sport-Bereich macht der Club jedoch ernst.

Weichen für die Zukunft gelegt

"Nun sind wir noch breiter aufgestellt und legen zeitgleich die Weichen für die Zukunft", sagte er Leiter der neuen Abteilung, Konstantin Sarantidis, beim Pressegespräch am Mittwoch im Brötzinger Tal. Auch ist der Vereinspräsident Markus Geiser überzeugt von der neuen CfR-Sparte, die bereits 15 Spieler zählt.

"Vor fünf Jahren wäre eine solche Abteilung noch undenkbar gewesen. Heutzutage ist der E-Sport jedoch ein anerkannter Sport, dessen Markt regelrecht explodiert."

Markus Geiser, Präsident des CfR Pforzheims

Laut Geiser habe man den Anklang und die Nachfrage, die der wachsende Sektor aufweist, erkannt. Das Ziel sei nun, sich nach dem Vorbild größerer Vereine wie etwa Bayer Leverkusen im Bereich zu etablieren. Gegen die Leverkusener konnten die Pforzheimer E-Sportler im Übrigen auch gleich einen der ersten Erfolge feiern, als die Pforzheimer den hochkarätigen Vertreter der Werkself in einem Freundschaftsturnier besiegten.

Zunächst nur Sportsimulationen

Noch bedient die neue Abteilung lediglich Sportarten, in denen der Verein auch analog aufgestellt ist. Im Bereich Fußball sind es etwa die Spiele FIFA und PES - die erfolgreichsten Fußballsimulationen auf dem Videospielmarkt. Da der CfR nicht in der Fußballbundesliga vertreten ist, können auch die E-Sportler der Pforzheimer nicht daran teilnehmen. Nach Möglichkeiten wird jedoch gesucht, die Verantwortlichen können sich etwa Kooperationen mit anderen Vereinen vorstellen. Solange nehmen Spieler am "DFB ePokal" oder anderen Turnieren teil, bei denen hohe Preisgelder zum Teil im sechsteiligen Bereich winken – Tendenz stark steigend. Mit der Südwestdeutschen FIFA-Liga steht zudem im Herbst die nächste Herausforderung auf dem Programm. 

Weitere Expansion möglich

Über Sportsimulationen hinaus sei man laut Verein auch anderen Spielarten nicht abgeneigt, da etwa Titel wie "Fortnite" oder "League of Legends" ein enormes Interesse auf sich ziehen und für Spieler auf der ganzen Welt bereits lukrativ sind. Zunächst werde man sich jedoch auf die genannten Spiele und auf kommende Projekte konzentrieren. Die offizielle Vorstellung der Abteilung und des Trikots geben den Startschuss, um neue Welten zu erobern. Welten, in die sich manch größerer Verein im Land noch nicht herantraut.