
- Stefan Meister
Keltern-Dietlingen. Allen widrigen Umständen zum Trotz haben es die Rutronik Stars Keltern geschafft. Sie ließen sich am Sonntag im Konfettiregen feiern. Zum zweiten Mal nach 2018 gewannen die Sterne den Titel in der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL). In der Dietlinger Speiterlinghalle siegte das Team gegen die GiroLive Panthers Osnabrück mit 95:69 (53:32). Die ersten beiden Spiele in der Finalserie hatte das Team von Trainer Christian Hergenröther ebenfalls deutlich für sich entschieden. Somit fiel am Sonntag in der Serie „Best of 5“ vorzeitig die Entscheidung.
„Es ist ein perfektes Ende“, freute sich Hergenröther nach der Partie. Kelterns Trainer war anzusehen, welcher Ballast ihm nach der Schlusssirene von der Seele gefallen ist. „Für das Team war es eine unglaubliche schwierige Saison“, so Hergenröther. Die Mannschaft habe sich nur zwischen der Wohnung und der Halle bewegt. Mehrere Monate waren die Spielerinnen von ihren Familien im Ausland getrennt.
„Wir sind dadurch eine Einheit geworden und haben das Motto ‚together‘ gelebt“, schildert Hergenröther die Saison.
Während der Sterne-Trainer den zahlreichen Pressevertretern Interview um Interview geben musste, tanzten Alexandra Kisk-Rusk, Harriet Belobi-Nawezhi und Andrijana Cvitkovic unter dem Applaus der anderen Spielerinnen ausgelassen auf dem Parkett. Krystal Vaughn schnappte sich eine Schere und sicherte sich das Korbnetz als Souvenir. „Es ist für alle einfach nur eine Erleichterung“, so Vereinschef Dirk Steidl.
Schwacher Start
Dabei starteten die Sterne ungewohnt schwach in die Partie und lagen schnell mit 4:13 im Hintertreffen. Deshalb zog Hergenröther bereits frühzeitig eine Auszeit. Seine Worte fruchteten, denn die Sterne gewannen das erste Viertel mit 23:20. „Wir waren vor Beginn der Partie schon etwas nervös, da wir den Druck hatten, dass wir heute alles klar machen können. Aber nach wenigen Minuten haben wir unsere Wurfquote dann gefunden“, bilanzierte der Coach.
Nach zwei erfolgreichen Dreipunktewürfen bauten Taylor Mingo und Mailis Pokk die Führung erstmals auf zehn Punkte aus. Da Osnabrücks Samantha Fuehring frühzeitig drei Fouls hatte, fehlte bei den Gästen zudem die Entschlossenheit in der Defensive. Keltern demonstrierte die Ausnahmestellung in der Liga und führte zur Halbzeit mit 53:32.
Trotz der Führung im Rücken zogen die Sterne ihr Spiel routiniert durch und sicherten sich auch das dritte Viertel. In den letzten 60 Sekunden der Partie feierten die Spielerinnen bereits auf der Bank und warteten auf die ersehnte Schlusssirene.

„Es war alles andere als eine einfache Saison und die Vereine haben es trotz den Umständen gut gemacht“, lobte DBBL-Präsident Andreas Wagner bei der Siegerehrung. Zusammen mit DBBL-Geschäftsführer Philipp Reuner hofft er, dass in der nächsten Saison Zuschauer in die Hallen dürfen und vor allem der Nachwuchs wieder spielen kann.
Keltern Bürgermeister Steffen Bochinger freute sich, dass die Sterne den Namen Keltern erfolgreich durch die Republik trugen. Eine große Feier wird es wegen Corona in den nächsten Tagen aber laut Steidl nicht geben. Dagegen können sich die Spielerinnen freuen nach langer Zeit wieder ihre Familien zu sehen.
Weiter mit Hergenröther?
Ob Christian Hergenröther in der kommenden Saison weiterhin Trainer der Sterne sein wird, wollte Steidl nicht sagen. „Es ist der falsche Zeitpunkt für Gespräche“, stellte Steidl klar. Hergenröther ließ nur durchblicken, dass der Vereinschef darüber entscheiden müsse. Erst im März hatten die Sterne in der eigenen Halle den Pokal gewonnen, in der Saison verlor Keltern nur ein Spiel.
Rutronik Stars Keltern: Thomas 12, Vaughn 19, Deura 6, Pavic 7, Cvikotvic 7, Pokk 5, Pulk 1, Mingo 9, Mandic 9, Kiss-Rusk 7, Belobi Nawezhi 6, Mayombo 7

