
- lif
Pforzheim. In einem aktuellen Interview mit "11 Freunde" plaudert der Pforzheimer Fußballer Vincenzo Grifo über die Anfänge auf dem Bolzplatz in der Goldstadt, seine unstillbare Gier und Probleme wegen des Pforzheimer Slangs.
"Wenn wir Ferien hatten, sind wir um 8 Uhr aufgestanden. Mama hat für mich und meine zwei Brüder, Pino und Francesco, Frühstück gemacht, dann sind wir los", sagte Grifo dem Fußball-Magazin. Bis spätabends seien sie auf dem Bolzplatz gewesen. "Der Platz war knallvoll: 30 Leute, sechs Fünferteams. Alles, was in Pforzheim Rang und Namen hatte, war da."
Eine besondere Rolle spielte auch Grifos Bruder Francesco, der der PZ erst kürzlich sagte, wie stolz er auf Vincenzo sei. Francesco sei es gewesen, der gemerkt habe, dass Vincenzo Grifo besser war als die anderen. "Er hat mich immer bei den Großen kicken lassen" erzählt der SC Freiburg-Profi. "Ich habe Francesco viel zu verdanken."
Doch was machte ihn besser als die anderen? "Ich war wahnsinnig. Keiner kann sich vorstellen, was für eine Gier ich hatte. Nach so einem Bolzplatztag sind meine Brüder am nächsten Tag aufgestanden und haben gestöhnt, wie sehr alles weh tut. Ich bin joggen gegangen", sagt er "11 Freunde".
Grifos Kindheit in Pforzheim sei "wahnsinnig glücklich gewesen", wie er erzählt. Auch wenn die Familie nicht viel hatte.
Besonders in Erinnerung ist dem Pforzheimer seine Zeit in der A-Jugend: "Im Pokalhalbfinale haben wir gegen Hoffenheim gespielt, mit Davie Selke, Jonas Hofmann, Niklas Süle. Gegen uns, die Pforzheimer Kanaken. Da kriege ich heute noch eine Gänsehaut", sagt Grifo.
Seine Pforzheimer Bolzplatzgang gebe es auch heute noch: "Wir haben eine WhatsApp-Gruppe. »Unter Uns« heißt die. Da schicken wir uns Scheiß hin und her." Neidisch seien seine Kumpels nie gewesen - im Gegenteil. "Die Jungs geben mir seit Jahren die vollste Unterstützung. Auf meinem Instagram-Acount habe ich ein Bild. Auf dem sind sie drauf, wie sie bei einem Spiel in Gladbach alle mein Trikot tragen. Echt verrückt, darüber musste ich mir nie Gedanken machen."
Eine Weile managten Grifos Kumpel auch seine Facebook-Seite - und sorgten für Wirbel: Der verletzte Kicker hatte ein Bild hochgeladen. Ein User schrieb daraufhin, er hoffe, Grifo falle lange aus. "Die Jungs haben in meinem Namen zurückgekeilt, das war nicht jugendfrei", sagt Grifo. "Hat halt bisschen gescheppert, Pforzheimer Slang. Die Botschaft war: Egal, was mit dem Jungen ist, erst musst du an uns vorbei."
Über seinen Junggesellenabschied will Grifo zwar nicht sprechen - über Ehefrau Vanessa, die ebenfalls aus Pforzheim stammt, aber schon: "Wir sind durch dick und dünn gegangen, sie hat immer alles ausgehalten." Und weiter: "Wir streiten uns fast nie. Wir sind ein gutes Team, sehr eingespielt, um es mit einer Fußballfloskel zu sagen. Ich bin meiner Frau mega dankbar."
Hier geht es zum Interview.