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Immer mehr Azubis beenden ihre Ausbildung nicht

Das Betriebsklima und ein guter Kontakt zu den Kollegen ist wichtig. FOTO: IGEORGE DOLGIKH - STOCK.ADOBE.COM

Immer mehr Azubis beenden ihre Ausbildung nicht

Experte verrät die Gründe und wie Arbeitgeber gegensteuern können.

Karriere

Statistiken zeigen, dass die Abbruchquote unter Auszubildenden steigt. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, beispielsweise fehlende langfristige Perspektiven, eine unzureichende Betreuung oder die dürftige Integration ins Team. Den Unternehmen geht dadurch viel Geld verloren; einerseits, weil Ausbildungen für Betriebe kostspielig sind, und andererseits, weil keine Fachkräfte nachkommen. 

Die meisten Abbrecher haben eines gemeinsam: Sie fühlten sich in ihrem Ausbildungsbetrieb nicht wertgeschätzt. Genau hier müssen Unternehmen deshalb ansetzen. Mithilfe verschiedener Maßnahmen kann nicht nur die Zufriedenheit der Auszubildenden erhöht werden, sondern auch eine langfristige Bindung an den Ausbildungsbetrieb ist möglich. Wie Unternehmen dies umsetzen können und welche Faktoren sich negativ auf die Zufriedenheit der Lehrlinge auswirken, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Deshalb brechen Auszubildende ihre Lehre ab

Azubis wollen – wie alle anderen Mitarbeiter auch – das Gefühl vermittelt bekommen, dass das, was sie tun, wichtig für das Unternehmen ist. Das gilt gerade für Azubis, die zu Beginn oft eher „undankbare“ und „einfache“ Aufgaben übernehmen und sich erst schrittweise steigern. Denn jeder Mensch strebt in gewisser Weise nach grundlegenden Aspekten wie Zugehörigkeit, Anerkennung, Wertschätzung und Respekt. Dementsprechend sind sie unzufrieden, wenn es im Betrieb an genau diesen Werten fehlt. Konkret sind es beispielsweise unzureichende Einarbeitungsprozesse, eine mangelnde Betreuung oder fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, die Auszubildende zum Abbruch bewegen.

Darüber hinaus werden zahlreiche Nachwuchskräfte oft nicht sorgfältig von den Führungskräften in das bestehende Team integriert. Sie laufen eher mit, wodurch man ihnen ziemlich deutlich vermittelt, dass sie keine vollwertigen Mitarbeiter sind. Auszubildende fühlen sich ihrem Ausbildungsbetrieb dadurch nicht zugehörig und brechen ihre Lehre schließlich ab. 

So können Auszubildende langfristig ans Unternehmen gebunden werden

Dabei gibt es viele Möglichkeiten, um Azubis mit mehr Wertschätzung zu begegnen. Dazu gehört gleich zu Beginn ein systematischer Onboarding-Prozess, der die jungen Menschen an die Hand nimmt, ihnen das Unternehmen erklärt und aufzeigt, wo wichtige Informationen und Kontaktdaten zu finden sind. Im besten Fall kümmert sich auch eine Führungskraft persönlich darum, den Azubi zu unterstützen und steht ihr als direkter Ansprechpartner zur Verfügung. Das beinhaltet beispielsweise die Vorstellung des Azubis, eine kontinuierliche Betreuung und Wertschätzung.

In diesem Rahmen sollten Betriebe auch auf regelmäßige Feedback-Gespräche setzen. Sie sorgen dafür, dass Probleme und Schwierigkeiten rechtzeitig thematisiert werden. Mindestens einmal im Monat sollte ein solches Gespräch angesetzt werden und strukturiert die Themenfelder Leistung, Wohlbefinden und Ziele aufgreifen. 

Die Entwicklungsmöglichkeiten transparent machen

Ein wichtiger Aspekt für Azubis ist darüber hinaus die eigene Entwicklung. Zwar stehen sie in ihrer beruflichen Karriere noch ganz am Anfang. Dennoch streben junge Menschen danach, bereits einen Überblick über mögliche Pfade zu kennen. Je transparenter der Entwicklungsplan vom Unternehmen dargestellt wird, desto attraktiver ist der Betrieb folglich für den Azubi - und auch alle anderen Mitarbeiter. Es ist äußerst motivierend, wenn sie wissen, wie sich ihre Leistungen auf die Karriere auswirken. Besonders hilfreich ist deshalb die transparente Offenlegung von Karrierepfaden mit Zwischenzielen, Anforderungen und Gehaltsstufen.

Nicht zuletzt können Arbeitgeber die Zufriedenheit ihrer Azubis durch die richtigen Mitarbeiter-Benefits steuern. Dies ist ein nicht zu vernachlässigender Bereich, die eigene Wertschätzung auszudrücken. Denkbar ist beispielsweise eine Gesundheitsbudget oder das Angebot einer Betriebsrente. Mit der Einbindung der Azubis in solche Leistungen können langfristige Beziehungen entstehen. 

Über FAIRFAMILY:

Felix Anrich und Randolph Moreno Sommer sind die Gründer und Geschäftsführer von FAIRFAMILY. Sie beraten mittelständische Unternehmen im Bereich Personal und Führung – für mehr Stabilität, Gewinn und Wachstum. Mit ihrer Expertise aus über 5000 Beratungen in den letzten sieben Jahren unterstützen sie Unternehmen dabei, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und konzentrieren sich dabei auf vier TOP Arbeitgeber-Strategien: Gehalt und Benefits, Recruiting, Produktivität und Führung.

Weitere Informationen unter: https://www.fairfamily.de

"Stepper bietet Chancen"

Die Pforzheimer Firma Stepper gilt als Technologieführer in der Welt des Werkzeugbaus.

Welche Ausbildungsberufe werden vom Unternehmen angeboten?

▶ Feinwerkmechaniker/in Fachrichtung Werkzeugbau
▶ Stanz- und Umformmechaniker/in
▶ Technischer Produktdesigner/in
▶ Duales Studium Maschinenbau

Wie war die Resonanz in den vergangenen Jahren?Ist es einfacher oder schwieriger Auszubildende zu finden?

Wir bieten unseren Auszubildenden eine zukunftsorientierte Ausbildung und freuen uns über ansprechende Bewerbungen. Diese wurden in der Tat weniger in den letzten Jahren.

Warum bilden Sie aus? Welche Bedeutung hat das, auch für Ihr Unternehmen?

Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung als Inhabergeführtes mittelständisches Familien-Unternehmen der Region gegenüber bewusst und bilden seit 1967 aus. Wichtig ist natürlich keinen Fachkräftemangel entstehen zu lassen.

Die Ausbildung hat daher bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Ein Ausbildungsplatz bedeutet bei uns auch, fast sicher eine Festanstellung zu bekommen.

Was hat sich auf dem Ausbildungsmarkt bei Ihnen verändert?

Das Verhältnis von Mädchen/Jungen hat sich verändert. Es gibt einen höheren Anteil an weiblichen Bewerberinnen.
pz


Swetlana Schmidt
Stepper Werkzeugbau