Vorbei der Mythos, in denen nach der Schule der eingeschlagene, berufliche Weg als unumstößlich galt. Wer sich für eine berufliche Ausbildung – oder ein Studium – entscheidet, legt sich damit nicht für alle Zeiten fest. Es ist immer möglich, die eigenen Ideen an veränderte Zielvorstellungen anzupassen. Stichwort flexibles Bildungssystem. Allerdings – auch eine realistische Erkenntnis der letzten Jahre – sind die dafür vorhandenen Möglichkeiten viel zu wenig bekannt.

So fällt es nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung jungen Menschen angesichts der Flut an Ausbildungsberufen und Studiengängen zunächst schwer, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Beleg dafür: Mehr als die Hälfte (rund 55 Prozent) von 1700 Befragten im Alter zwischen 14 und 25 Jahren gaben an, sich „schlecht zurechtzufinden“.


Gründe dafür mag es viele geben. Einer aber gilt als sicher: Die Basis für eine Berufswahl wird maßgebend im schulischen Alter gelegt. Infos von Pädagogen oder auch Mitschülern dienen oftmals als Entscheidungshilfe. Auch Eltern, Verwandte oder Bekannte können in jenen Jahren unterstützen, indem sie aus ihrer Berufswelt plastisch berichten. Doch allzu oft herrscht Rat- und Ideenlosigkeit bei Jugendlichen.
Hier müssen Informations-Profis in Spiel kommen. Diese sind etwa von der Agentur für Arbeit, heißen „Berufsberater vor dem Erwerbsleben“ und sollen in Schulen und den örtlichen Berufsinformationszentren für Transparenz und einem Plus an Informationen sorgen. Aber auch die Ausbildungsfirmen können viel zu einer gelungenen Berufswahl von Schulabgängern tun. Aber noch immer erfüllen viele Unternehmen nach einer gemeinsamen Studie von Bertelsmann Stiftung und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nicht den Informationsbedarf von Bewerbern.

Nicht zu unterschätzen sind zudem die Chancen durch Praktika. Jugendliche müssten sich vor einer Ausbildung ausprobieren können, findet Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Da passt es gut, dass Jugendliche hier in der Region vom 13. bis 31. Oktober an eintägigen Praktika teilnehmen können. Also auf zu: www.praktikumswochen-bw.de
PZ-REDAKTEUR, RALF BACHMAYER
Mit vielen Informationen rund um die:

79 Prozent...
... beträgt die Übernahmequote für Auszubildende in deutschen Unternehmen nach erfolgreichem Abschluss ihrer Lehre. Das sagt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2010.