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Auf dem Boden bleiben: Wagenkauf auf Kredit

Da kommt Freude auf: der schicke Neue. Aber der will auch bezahlt sein. Wie? Optionen gibt es da gleich mehrere. FOTO: IVAN TRAIMAK - STOCK.ADOBE.COM

Auf dem Boden bleiben: Wagenkauf auf Kredit

Mobilität

Ein neues Auto ist alles andere als billig: 44 630 Euro musste ein Autokäufer 2023 im Schnitt hinblättern. Das waren immerhin 2000 Euro mehr als noch im Vorjahr. Zu 2021 waren es sogar 5000 Euro mehr. Tendenz: steigend. Das geht aus dem Report der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) hervor. Das sind in etwa 80 Prozent des durchschnittlich knapp 56 000 Euro hohen Jahreseinkommens. 1974, beim Start dieser Berechnungen waren es gerade einmal knapp 40 Prozent des damaligen Jahreseinkommens von umgerechnet knapp 14 000 Euro. 

Kein Wunder also, dass viele Autofahrer einen Neuwagen auf Kredit kaufen. „Egal, ob Sie zum Markenhändler- oder zum freien Verkäufer gehen, können Sie den Wagen dort auch finanzieren“, sagt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung in Frankfurt am Main.

Während die Markenhändler konzerneigene Finanzinstitute oft auf zurückgreifen können, arbeiten freie Händler in der Regel mit verschiedenen Kreditinstituten zusammen. „Eine Finanzierung kann durchaus sinnvoll sein“, sagt Herbst. Auch bei der eigenen Bank des Vertrauens oder nach einem Kostenvergleich bei verschiedenen Instituten.

Grundsätzlich gibt es für die Autofinanzierung mehrere Möglichkeiten: den klassischen Bankkredit, den Ratenkredit, die Drei-Wege-Finanzierung oder das Leasing.

„Welche Variante sich lohnt, hängt vor allem von den eigenen Wünschen ab“, sagt Beate Bextermöller von der Stiftung Warentest in Berlin. Leasing ist vor allem für Gewerbetreibende interessant, weil sie von steuerlichen Vorteilen profitieren. Für Privatkäufer interessanter sind die anderen Finanzierungswege.

„Die erste Frage ist immer: Will ich das Auto auf jeden Fall besitzen, oder will ich diese Entscheidung später treffen“, erklärt Bextermöller. Wenn das Auto auch in den Besitz des Käufers übergehen soll, ist ein Ratenkredit oder eine Barzahlung nötig. „Wer die Eigentumsfrage noch nicht geklärt hat, kann auch die 3-Wege-Finanzierung wählen“, erläutert die Expertin. Denn hier wird nur ein Teil des Kaufpreises finanziert. „Am Ende der Laufzeit kann der Kunde entscheiden, ob er die oft hohe - Schlussrate zahlt, den Kredit weiter bedient oder den Wagen zurückgibt.“

Bei der Berechnung der monatlichen Rate sollten Käufer realistisch bleiben, rät Herbst. „Das Ganze muss ja auch über die vereinbarte Laufzeit bezahlbar bleiben“, sagt der Finanzexperte. „Bauen Sie also lieber einen Puffer ein.“ Außerdem ist es mit der Finanzierungsrate nicht getan, denn auch die laufenden Kosten für das Auto wie Versicherung oder Wartung müssen bezahlt werden. Wer etwa zehn bis 15 Prozent seines Nettoeinkommens für eine Autofinanzierung einkalkuliert, kann durchaus ein passendes Modell finden, ohne sich gleich zu übernehmen. DPA UND WALTER KINDLEIN