
Pforzheimer Zeitung: Ist das nun reine Routine oder gibt es immer wieder neue Herausforderungen?
Manuela Erlenmayer/Matthias Gindele: Die 6. Ausbildungsmesse ist zweifellos eine Veranstaltung mit einer etablierten Struktur. Dennoch stellen wir uns jedes Jahr aufs Neue vor die Aufgabe, die Messe noch attraktiver und informativer zu gestalten. Neue Herausforderungen ergeben sich durch veränderte Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die größere Anzahl an Ausstellern, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ausbildungslandschaft oder neue Zielgruppen, die wir ansprechen möchten.

Was machen Sie heute anders als, sagen wir, bei den ersten beiden Durchgängen?
Seit den ersten beiden Durchgängen haben wir viele Verbesserungen vorgenommen. Dazu gehören eine stärkere Fokussierung auf digitale Elemente wie eine Online-Plattform des Enzkreises für Voranmeldungen und virtuelle Unternehmensrundgänge über die Webseite und die Einführung des Stellenfinders. Zudem haben wir in diesem Jahr extra ein Messemagazin geschaffen, um noch gezielter die Jugendlichen zu erreichen.
Was ist Ihnen bei der Ausbildungsmesse besonders wichtig?
Uns ist es wichtig, eine Plattform zu schaffen, auf der sich Jugendliche und Unternehmen direkt austauschen können. Wir möchten den Jugendlichen einen realistischen Einblick in die Berufswelt geben und ihnen helfen, die für sie passende Ausbildung zu finden. Gleichzeitig unterstützen wir die Unternehmen dabei, ihren zukünftigen Nachwuchs zu gewinnen. Dabei legen wir großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre und eine individuelle Betreuung der Besucher.

Auf welche Umstände führen Sie das immer größere Interesse der Betriebe an einer Teilnahme zurück?
Das steigende Interesse der Betriebe ist ein positives Zeichen. Wir führen dies auf mehrere Faktoren zurück:
Fachkräftemangel: Der zunehmende Fachkräftemangel zwingt Unternehmen, sich frühzeitig um Nachwuchs zu kümmern.
Image der Ausbildung: Die Ausbildung hat in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen und wird immer häufiger als gleichwertige Alternative zum Studium gesehen.
Netzwerkeffekte: Die Ausbildungsmesse hat sich als wichtiger Treffpunkt für Unternehmen und Schulen etabliert.

Wie sieht es mit den Jugendlichen aus? Haben sich deren Ansprüche und Interessen geändert?
Die Ansprüche und Interessen der Jugendlichen haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Sie sind oft sehr gut informiert, haben hohe Erwartungen an ihren zukünftigen Arbeitgeber und legen großen Wert auf eine gute Work-Life-Balance und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Um diese jungen Menschen anzusprechen, müssen wir unser Angebot ständig anpassen und neue Formate entwickeln.
Ist der digitale Ansatz gleichbedeutend wie die lokale Präsenz auf dem Gelände - oder eben umgekehrt?
Wir sehen den digitalen Ansatz und die lokale Präsenz nicht als Gegensätze, sondern als Ergänzung. Die digitale Plattform bietet die Möglichkeit, sich vorab zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Der persönliche Austausch auf der Messe ist jedoch unverzichtbar, um eine echte Verbindung zwischen Jugendlichen und Unternehmen herzustellen. Eine optimale Kombination aus beidem ist der Schlüssel zum Erfolg.
Wie darf man sich die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Neuhausen vorstellen? Ist das ein eingespieltes Miteinander oder gibt es auch hier Veränderungen?
Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Neuhausen ist hervorragend. Die Gemeinde unterstützt uns in vielfältiger Weise, sei es bei der Organisation, der Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Bereitstellung der Räumlichkeit. Durch die langjährige Zusammenarbeit ist ein vertrauensvolles Miteinander entstanden. Auch hier gibt es immer wieder neue Entwicklungen, die wir gemeinsam angehen.