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Herzschwäche rechtzeitig erkennen und behandeln

Modernste Untersuchungsmethoden machen es heute leichter, eine Herzinsuffizienz zu diagnostizieren. FOTO: MAKSIM SHMELJOV - STOCK.ADOBE.COM

Herzschwäche rechtzeitig erkennen und behandeln

Gesundheit

Knapp eine halbe Million Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Herzschwäche - medizinisch Herzinsuffizienz genannt. Die Herzinsuffizienz zählt zu den häufigsten Todesursachen und wird insbesondere bei Frauen meist zu spät erkannt. Typische Symptome wie Luftnot oder Leistungsschwäche werden oftmals als Alterserscheinungen abgetan. Bei einer Herzschwäche hat die Pumpleistung des Herzens nachgelassen oder der Herzmuskel versteift. Das Herz kann daher den Organismus nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgen. Wie man eine Herzschwäche erkennen kann, welche Formen es gibt und wie man sie behandeln kann, erklärt Dr. med. Manfred Krammer, Chefarzt der Inneren Medizin 2 (Kardiologie) am 2. Mai um 18 Uhr im Siloah Forum.

Welche Ursachen einer Herzinsuffizienz gibt es?
Dr. med. Manfred Krammer: „Wir unterscheiden zwischen einer systolischen und diastolischen Herzschwäche. Eine systolische Herzschwäche entsteht etwa nach einem Herzinfarkt, wenn Herzmuskelgewebe zerstört und durch eine Narbe ersetzt wird. Bei einer nicht ausgeheilten Herzmuskelentzündung kann die Herzmuskelkraft ebenfalls stark abnehmen. Die diastolische Herzschwäche wird häufig durch hohen Blutdruck oder Vorhofflimmern ausgelöst. Hierbei versteift sich der Herzmuskel und kann sich nicht mehr richtig entspannen. Diese Form der Herzschwäche betrifft besonders häufig Frauen."

Wie macht sich die Herzschwäche bemerkbar?
Dr. med. Manfred Krammer: „Die Beschwerden beginnen meist schleichend und werden von vielen Betroffenen nicht gleich bemerkt. Alarmsignale sind zum Beispiel eine ungewohnte Leistungsschwäche beim Treppensteigen, Atemnot, nächtliches Wasserlassen oder ein andauerndes Schwächegefühl. Auch Schwellungen in den Beinen können erste Anzeichen auf eine Herzinsuffizienz sein."

Wie wird eine Herzinsuffizienz diagnostiziert?
Dr. med. Manfred Krammer: ,,Zunächst erfolgt die Anamnese sowie die körperliche Untersuchung. Im Anschluss wird ein Ruhe-EKG geschrieben, welches uns erste Hinweise auf eine Herzrhythmusstörung oder frühere Herzinfarkte liefert. Ausschlaggebend ist für uns immer das Herzecho (Echokardiografie). Hierbei untersuchen wir das schlagende Herz per Ultraschall, um eine systolische oder diastolische Herzschwäche bestätigen oder ausschließen zu können.