
Die Antihormontherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie von hormonempfindlichem Brustkrebs. Etwa 70 Prozent aller Brustkrebsarten sind hormonempfindlich. Konkret wird hierbei die Bildung oder Wirkung von Östrogenen blockiert, so dass das Wachsen der Tumorzellen verhindert werden kann. Dr. Renu Buss-Steidle, Chefärztin und Leiterin des Zertifizierten Brustzentrums am Helios Klinikum Pforzheim, stellt Ihnen die neuesten Empfehlungen zur Antihormontherapie vor. Der Themenabend findet am Mittwoch, 14. Juni um 18.30 Uhr im Konferenzraum des Helios Klinikum Pforzheim statt.

Was ist eine Antihormontherapie und für welche Patientinnen wird sie empfohlen?
Eine Antihormontherapie ist eine wichtige Behandlungsmethode bei hormonempfindlichen Brustkrebs-Tumoren, um das Rückfallrisiko zu senken. Die Therapie erfolgt in der Regel mit der Einnahme von Tabletten über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren.
Gibt es bei der Antihormontherapie Nebenwirkungen? Wenn ja, welche?
Die Antihormontherapie wird von Patientinnen im Vergleich zu einer Chemotherapie sehr gut vertragen. Es kann zu Nebenwirkungen kommen, die Wechseljahrbeschwerden sehr ähneln und gut beherrschbar sind. Dazu gehören zum Beispiel Hitzewallungen, Gelenkschmerzen und Scheidentrockenheit.
Wie hoch ist das Rückfallrisiko nach einer erfolgreichen Antihormontherapie?
Die Antihormontherapie kann das Rückfallrisiko je nach Tumorstadium um bis zu 15 Prozent reduzieren.
Welche alternativen Therapien zur Antihormontherapie gibt es bei Brustkrebs?
Es stehen verschiedene Präparate der Antihormontherapie zur Verfügung. Abhängig von der Tumorart sollte entschieden werden, welches Präparat für die Patientin am besten geeignet ist. Ist der Tumor nicht hormonempfindlich, wird häufig eine Chemotherapie empfohlen. In manchen Fällen kann auch eine Immun- oder Antikörpertherapie infrage kommen.
Gibt es moderne Lösungen wie KI oder Apps, die bei der Behandlung unterstützen können?
Die App „PINK!“ unterstützt Brustkrebs-Patientinnen bei der Veränderung ihres Lebensstils. Sie fungiert wie ein digitaler Coach, der bei der Umstellung zu mehr Bewegung mit einem individuellen Trainingsplan unterstützt. Darüber hinaus stellt die App ein Ernährungskonzept mit vielen Rezepten zur Verfügung. In einer sogenannten Infothek werden wertvolle Informationen bereitgestellt. Es gibt auch einen Chatbot, der Tipps für die Selbsthilfe bei Nebenwirkungen gibt. Die Kosten dafür werden vollständig von den Krankenkassen erstattet. pm