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Bei Problemen mit den Venen drei Mal wöchentlich 30 Minuten leichtes Ausdauertraining

Gesunde Beine: Dr. Thomas Weiler vom Venencentrum Pforzheim erklärt PZ-Redakteur Walter Kindlein, worauf es bei Venenproblemen ankommt - auf Bewegung, Ernährung und bei Frauen auf den Hormonzyklus

Gesundheit
ARCHIVFOTO: PZ
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Auf was sollte man im Alltag achten, um seine Beine gesund zu halten?

Immer wieder laufen, Beine bewegen, aktiv sein, wenn möglich die Beine zwischendurch hochlegen, eine leichte Wadenmuskelgymnastik (Sprunggelenke bewegen). Zusätzlich leichte Kompressionsstrümpfe/Stützstrümpfe in Situationen mit besonderer statischer Belastung (langes Stehen oder Sitzen/extrem lange Autofahrten oder Flugreisen) oder wenn Bewegung gerade eben nicht möglich ist.

Welche Rolle spielt Bewegung?

Bewegung ist generell für die Beine sehr wichtig, denn Bewegung verbessert erheblich die Durchblutung und fördert gleichzeitig den Stoffwechsel und den Rücktransport des venösen Blutes aus den Beinen. So beugen Sie eine Thrombose vor und entstauen die Beine aktiv. Als Ausdauersportarten sind ganz besonders Walken, Joggen, Schwimmen und Radfahren empfehlenswert. Eine grobe Empfehlung wäre dreimal wöchentlich 30 Minuten leichtes Ausdauertraining.

Gibt es bestimmte Dinge, die man bei der Ernährung besonders beachten sollte?

Leichte Kost, immer wieder Bewegung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Hier sind vor allem Mineralwasser und besagte wenig gesüßte Getränke zu empfehlen.

Wie hängen schwere Beine im Sommer bei Frauen mit der Venengesundheit zusammen?

Beim weiblichen Geschlecht ist der Hormonzyklus zusätzlich für die Venen belastend. In der zweiten Zyklushälfte wird durch die Einwirkung der Hormone mehr Wasser eingelagert und die Beine können anschwellen. In der Schwangerschaft kommt es durch die physiologische Zunahme des Blutvolumens zu einer besonderen Situation: Die Beinvenen und Venenklappen werden ab dem dritten Monat vermehrt belastet und Stauungen wie auch Wassereinlagerung verstärken sich. Angepasste Kompressionsstrümpfe - es reicht meistens eine leichte Kompressionsklasse - sind in der Schwangerschaft sehr zu empfehlen, ganz besonders in den letzten Monaten einer Schwangerschaft und anfangs noch bis zu sechs Wochen nach der Entbindung.

Ab wann sollte man zum Arzt gehen?

Eine venöse Abklärung mit Ultraschall durch einen Spezialisten (Ärztin/Arzt für Phlebologie) ist dann erforderlich, wenn deutliche Schwellungen der Beine oder Stauungsbeschwerden über eine längere Zeit vorhanden sind. Vor allem bei einer bekannten erblichen Veranlagung zu bereits sichtbaren Krampfadern. Auch bei gehäuften Thromboseereignissen in der Familie ist bei entsprechenden Beschwerden eine Venenuntersuchung empfehlenswert.