Urologische Krebserkrankungen, zu denen Prostata-, Blasen- und Nierenkrebs zählen, betreffen jedes Jahr weltweit Millionen von Menschen. Die Fortschritte in Diagnostik und Behandlung haben die Lebenszeit erheblich verlängert und den Patienten Lebensqualität zurückgegeben. Am Dienstag, 3. September, werden im Siloah Forum der Chefarzt und Leiter des Uroonkologischen Zentrums Prof. Dr. med. Stephan Kruck, und Dr. med. Philipp Buchgeister, Koordinator des Uroonkologischen Zentrums, einen Einblick in die neuesten Entwicklungen der urologischen Krebstherapie geben.


Was ist das Besondere am Uroonkologischen Zentrum?
Prof. Dr. med. Stephan Kruck: „Das Prostata- und Nierenkrebszentrum am Siloah St. Trudpert Klinikum erfüllt jeweils sämtliche Anforderungen der medizinischen Fachgesellschaften, die an ein Onkologisches Zentrum gestellt werden. Sie sind von der DKG als sogenannte zertifizierte Krebszentren anerkannt. Neben der interdisziplinären Zusammenarbeit der Experten, der technischen und personellen Ausstattung sowie einer signifikanten Anzahl von bereits behandelten Patienten müssen alle Maßnahmen in der Diagnostik und Therapie auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und den aktuell gültigen Leitlinien basieren. Für die Patienten bietet das DKG-Siegel eine wichtige Hilfe für die Suche nach einer hochwertigen Krebsbehandlung.“
Welche Experten arbeiten in einem zertifizierten Krebszentrum zusammen?
Dr. med. Philipp Buchgeister: „Die Versorgung unserer Patienten erfolgt partnerschaftlich durch unser erfahrenes Ärzte- und Pflegeteam. Zudem arbeiten verschiedene Fachbereiche der Urologie, der Onkologie, der Radiologie, der Strahlentherapie (Radioonkologie) und der Pathologie eng zusammen.
Wie wird Nierenkrebs heute diagnostiziert und behandelt?
Dr. med. Philipp Buchgeister: „Durch die gute technische Ausstattung der Praxen in Pforzheim und dem Enzkreis können wir Nierenkrebs im Ultraschall meist schon im Frühstadium erkennen. Zur Bestätigung erfolgt die spezifische radiologische Schnittbildgebung (Computertomographie) für die weitere Behandlungsplanung. Das bei einem minimal-invasiven Eingriff entnommene Gewebe wird von der Pathologie untersucht. Kann ein Nierentumor nicht operiert werden, erfolgt eine Biopsie und im urologischen Tumorboard planen wir eine individualisierte medikamentöse Therapie.“
Wo liegen die Unterschiede zwischen dem Da Vinci-Operationssystem und der Operation ohne Roboter?
Prof. Dr. med. Stephan Kruck: „Kliniken, die im Einsatz von minimal-invasiven Operationstechniken trainiert sind, können Verletzungen, die durch den großen, operativen Zugang entstehen, oft vermeiden. Insbesondere die kleinen Roboterarme, die die Beweglichkeit der menschlichen Hand weit übertreffen sowie die 3D-OP-Sicht mit Vergrößerung tragen zur Verbesserung der Ergebnisse speziell beim Organerhalt der Niere bei. Die wichtigsten Erfolgsgaranten sind der zertifizierte Operateur und das erfahrene OP-Team. pm