Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen. Dies gilt auch für Gebärmutterhalskrebs. Seit Jahr 2020 wird Frauen zwischen 20 bis 65 Jahren ein organisiertes Screening-Programm angeboten. Gesetzlich versicherte werden von ihrer Krankenkasse regelmäßig über die mögliche Teilnahme an diesem Krebsfrüherkennungsprogramm informiert. Ergibt die Vorsorgeuntersuchung einen auffälligen Befund, kann in der sogenannten Dysplasiesprechstunde am Helios Klinikum Pforzheim die genauere Abklärung stattfinden.

Warum ist diese Untersuchung für Frauen ab 35 Jahren so wichtig?
Das Risiko vom Gebärmutterhalskrebs steigt bei Frauen ab 35 Jahren stark an. Deshalb ist ab dem 35. Lebensjahr ein differenziertes Vorgehen im Screening-Programm vorgesehen, um Krebs oder Krebsvorstufen rechtzeitig zu erkennen. Hierbei werden insbesondere Frauen, die durch eine HPV Infektion ein erhöhtes Krebsrisiko haben, identifiziert. Die Untersuchungen werden in dieser Gruppe häufiger durchgeführt. Zusätzlich kommt eine Gebärmutterhalsspiegelung (Kolposkopie) zum Einsatz. Frauen ohne Risiko für Gebärmutterhalskrebs werden in größeren Abständen kontrolliert.
Wie läuft eine solche Untersuchung in der Dysplasiesprechstunde ab?
Die Kolposkopie findet ambulant und ohne Narkose statt und ist in der Regel nicht schmerzhaft, sie gleicht einer ganz normalen gynäkologischen Untersuchung. Der Gebärmutterhals wird dabei bildlich dargestellt und unter Vergrößerung beurteilt. Diese Untersuchung kann auch während der Schwangerschaft durchgeführt werden und stellt kein Risiko für das Kind dar. Eine Kolposkopie sollte außerhalb der Menstruation stattfinden, um aussagekräftige Ergebnisse zu gewährleisten.
Was wird bei einer Abklärungskolposkopie gemacht?
Mit Hilfe von Essig- und Jodlösungen können die eventuellen Schleimhautveränderungen besser identifiziert werden. Der Gebärmutterhals wird mit diesen Lösungen betupft, um gesundes Gewebe zu markieren und Zellveränderungen sichtbar zu machen. Bei Zellveränderungen wird eine kleine Gewebeprobe entnommen. So können Auffälligkeiten gezielt diagnostiziert werden. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft, eine leichte periodenartige Blutung kann jedoch für einige Tage danach vorkommen.
Welche Vorteile haben Patientinnen von dieser?
Durch die Kolposkopie kann man auffällige Befunde, eine Vorstufe vom Karzinom oder ein invasives Karzinom frühzeitig erkennen und in vielen Fällen eine Operation vermeiden. pm