Anzeige
„Wollen hier Unternehmen und Branchen clustern“

Viel geboten: Die markante Kreuzung Hohenäckerallee (hier horizontal verlaufend) und Lochäckerstraße ist ein wichtiger Knotenpunkt in den Gewerbegebieten Nord. FOTO: MEYER

„Wollen hier Unternehmen und Branchen clustern“

Erlebnisshopping

Auf dem weiteren Weg in die Zukunft, sollen in den Gewerbegebieten Nord unter anderem verstärkt „Synergien und Symbiosen zwischen den Unternehmen“ geschaffen werden. Wie das zu schaffen ist und was darüber hinaus mittelfristig geplant ist, erklärt Oliver Reitz, Direktor Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), im Gespräch mit PZ-Redakteur Ralf Bachmayer.

Wo liegen grundsätzlich die Stärken der Gewerbegebiete im Pforzheimer Norden? Wo könnte noch nachgebessert werden?

Oliver Reitz: Eine hervorragende Lagegunst ergibt sich aus der direkten Nähe zur Autobahn A8 und die Anbindung an die B294. Durch den aktuell in Entwicklung befindlichen Gewerbe- und Technologiepark „PF8“ (südlich des Hohbergs) werden die Gewerbeflächen im Norden der Stadt Pforzheim komplettiert. Mit einer Schwerpunktsetzung auf diversifizierte und zukunftsfähige Branchen streben wir eine weitere qualitative Aufwertung des Wirtschaftsstandorts Pforzheim an. Hier legen wir großen Wert auf eine betriebsübergreifende Infrastruktur. Angedacht sind insbesondere ein gemeinsam von mehreren Betrieben genutztes Parkhaus oder Einrichtungen der Kinderbetreuung.

Standortnahe Möglichkeiten der Kinderbetreuung und der gastronomischen Verpflegung sind zwei beispielhafte Aufgaben, die die Gewerbegebiete Nord aufwerten sollen. Wie können diese – und gegebenenfalls auch weitere – Ziele konkret angegangen werden?

Der Fokus der Ansiedlungsgespräche liegt darauf, Synergien und Symbiosen zwischen den Unternehmen zu schaffen, Flächeneffizienz zu gewährleisten um gemeinschaftlich mit dem Gut „Fläche“ wirtschaften zu können. Was ein Unternehmen als Abfallprodukt erachtet, kann für ein anderes Unternehmen eine wertvolle Ressource für den Wertstoffkreislauf darstellen.

Im Vorfeld sollte sondiert werden, welches Unternehmen bereit ist, einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit mit der Stadt Pforzheim zu gehen.

Sie sprachen im vergangenen Jahr von dem mittel- bis langfristigen Ziel, die Pforzheimer Gewerbegebiete nach Branchen und Betriebsarten zu strukturieren. Welche Rolle könnten hier die Gewerbegebiete Nord spielen?

Unser mittel- bis langfristiges Ziel besteht darin, Unternehmen und Branchen zu „clustern“, damit Flächen effizienter genutzt werden können und für Unternehmen bereichsübergreifend ein Mehrwert geschaffen werden kann. Wir erhoffen uns insbesondere durch den Gewerbe- und Technologiepark „PF8“ eine Blaupause, die darstellt, wie Kooperationen und Lieferketten in unmittelbarer Nachbarschaft funktionieren können. Wichtig ist aber auch, den Betrieben eine Perspektive für flexibles Wachstum zu ermöglichen. In unseren „alten“ Gewerbegebieten werden Erweiterungsmöglichkeiten häufig auch dadurch beschränkt, dass in direkter Nachbarschaft Flächen durch Nutzungen belegt sind, die nicht in die Kernbereiche von Gewerbegebieten gehören sollten.

Wie kann ein langfristiges Miteinander von Gewerbe einerseits und der dortigen Natur andererseits gelingen?

Wir verfolgen nicht nur im Pforzheimer Norden das Ziel, ökologische Aspekte und unternehmerische Belange in ein „gesundes“ Gleichgewicht zu bringen, um die Pforzheimer Gewerbegebiete sowohl für die Unternehmen als auch für ihre Beschäftigten als attraktiven Arbeits- und Aufenthaltsort zu gestalten. Vorstellbar sind hierbei „Grünzonen“ als Rückzugsort für die Mittagspause, Dachbegrünungen oder auch die optimierte Erreichbarkeit per Bus oder Fahrrad.

PZ: Herr Reitz, vielen Dank für diese Informationen.

Grußwort

Oberbürgermeister Peter Boch

Pforzheim als Oberzentrum der Region Nordschwarzwald ist Schwerpunkt der gewerblichen und indus-triellen Wirtschaft. Die Stadt Pforzheim hat rund 390 Hektar Gewerbegebiete. Aktuell umfasst das Gewerbeareal Nord mit den Teilgebieten Hohenäcker, Buchbusch und dem Gewerbe- und Technologiepark PF8 etwa 180 Hektar. Geprägt ist das Gewerbeareal Nord von verarbeitendem Gewerbe, Logistik und unternehmensnahen Dienstleistungen sowie von großflächigen, nicht-innenstadtrelevantem Einzelhandel.

Die optimale Lage an der Autobahn A8 zwischen den Ballungszentren Stuttgart und Karlsruhe macht das Areal zu einem der nachgefragtesten Standorte sowohl für ansässige als auch ansiedlungswillige Unternehmen in Pforzheim. Die Schnittstelle zwischen A8 und B294 sowie die sehr gute Anbindung an den örtlichen und regionalen ÖPNV erhöhen diese Lagegunst weiter.

Die vorhandene und gepflegte, beschäftigungfreundliche Infrastruktur, zu der auch integrierte Nahversorgungsbetriebe gehören, sorgt dafür, dass sich der Standort auch überregional von anderen Räumen abhebt.

Der Norden Pforzheims ist ein äußerst attraktiver und aktiver Wirtschaftsraum, der sich die vergangen Jahre optimal entwickelt hat und zukünftig auch weiterhin so gut entwickeln wird.

Unterstützende Konzepte zum Beispiel in Form des Nahversorgungs- und des Gewerbeflächenentwicklungs- und Ansiedlungskonzeptes tragen dazu weiter bei. So wird einerseits Planungssicherheit für die bestehenden Betriebe und klare Leitlinien für die Ansiedlung neuer Unternehmen andererseits geschaffen.

Trotz dieser äußerst positiven Entwicklung und Auslastung sowie der ungebrochen positiven Nachfrage nach Bau- und Entwicklungsflächen besteht eine wichtige Aufgabe in den kommenden Jahren darin, weitere, neue Flächen bereitzustellen und bereits vorhandene Gebiete nachzuverdichten, um Flächen zu schaffen, auf denen sich neue Betriebe ansiedeln oder bereits ansässige Unternehmen erweitern können.

Auch in Zukunft ist es notwendig, dass sich die Gewerbegebiete und die dort ansässigen Unternehmen in Pforzheim weiterhin erfolgreich entwickeln.