Die eigene Bestattung ist ein Thema, das viele Menschen lieber ausblenden – dabei kann eine gut durchdachte und rechtzeitig umgesetzte Bestattungsvorsorge eine große Erleichterung bedeuten.


Gründe sprechen im Wesentlichen für einen frühzeitigen Abschluss: Erstens können die Kosten für eine Bestattung je nach Art und Umfang stark variieren, eine Vorsorgeplanung sorgt hier für Kalkulationssicherheit. Zweitens können diejenigen, die rechtzeitig ihre persönlichen Wünsche für die eigene Bestattung festlegen, sicherstellen, dass sie auch wirklich umgesetzt werden. Der dritte und wohl wichtigste Punkt: Mit einer Bestattungsvorsorge entlastet man seine Angehörigen von Entscheidungen und finanziellen Belastungen in einer emotional schwierigen Zeit.
Legt man statt dem Abschluss einer Bestattungsvorsorge Geld auf dem Sparbuch zurück, so haben die Angehörigen darauf nicht automatisch Anspruch, denn die Summe wurde nicht „zweckgebunden“ angelegt. Ein weiterer Vorzug der Bestattungsvorsorge gegenüber dem Sparbuch: Sie gehört zum Schonvermögen und muss nicht für andere Zwecke angetastet werden, denn sie dient nur der Finanzierung der Bestattungskosten. Die im Rahmen der Bestattungsvorsorge unterzeichnete Willenserklärung sollte man in seine Dokumentenmappe legen – wo sich auch Geburts- und Heiratsurkunden befinden. Denn dies sind die ersten Dokumente, die ein Bestatter im Sterbefall benötigt. Den eigenen Bestattungswunsch im Testament zu verfügen, reicht nicht aus, da die Testamentseröffnung meist Wochen nach dem Tod beziehungsweise der Beisetzung stattfindet.
Bei besonderen Wünschen ist Vorsorge noch wichtiger
Vorsorge ist umso wichtiger, wenn man sich für eine besondere Form des Gedenkens entscheidet, etwa einen Erinnerungsdiamanten. Zu Lebzeiten kann man Größe, Anzahl und den passenden Schliff auswählen, die Angehörigen erhalten nach dem Tod den Diamanten aus der Asche.


"Wünsche des Verstorbenen sind zentral"
Im Gespräch mit PZ-Redakteur Walter Kindlein erläutert Nick Köhler vom Pforzheimer Bestattungshaus, warum eine Bestattungsvorsorge sinnvoll sein kann.

Warum soll ich nicht einfach Geld ansparen für meine Bestattung und dann die Erben nach meinem Ableben mit der Aufgabe betrauen?
Angehörige kommen oft nicht sofort an das gesparte Geld etwa bei der Bank. Oft benötigt man einen Erbschein. Bis man diesen erhält, vergehen unter Umständen viele Monate. Auch gibt es oft Streit innerhalb in der Familie über das Thema Erbe.
Wie sieht es mit den Kosten aus? Kommt außer den eigentlichen bei der Bestattung anfallenden Kosten noch etwas drauf?
.Ich teile gern die Bestattungskosten in Bestattungsdienstleistungskosten, Fremdkosten und Gemeindekosten. Nach der Bestattung folgen regelmäßig die Kosten für den Grabstein und eventuell für die Grabpflege.
Was sollte ich bei der Bestattungsvorsorge besonders beachten?
– Achten Sie darauf, dass Ihr Geld sicher verwaltet wird, etwa bei großen Genossenschaften oder treuhänderischen Verwaltern.
– Ihr Geld sollte Zinsen erwirtschaften und dadurch stetig wachsen. Für 2024 gab es bei uns 2,5 Prozent.
– Die Möglichkeit flexibel entscheiden zu können, sollte erhalten bleiben
– Alles muss offen, transparent und nachvollziehbar sein.