Versorgung verbessern – und konsequent nutzen!
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Versorgung verbessern – und konsequent nutzen!

Mentale, psychoonkologische Unterstützung für an Krebs erkrankte Menschen spielt für diese eine enorme Rolle FOTO: MOTORTION - STOCK.ADOBE.COM

Versorgung verbessern – und konsequent nutzen!

Der Weltkrebstag am heutigen Freitag steht unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“. Die Deutsche Krebshilfe und andere Institutionen setzen sich dafür ein, dass Krebspatienten bestmöglich behandelt und betreut werden. Doch noch haben nicht alle Betroffenen bundesweit den gleichen Zugang zu einer optimalen onkologischen Versorgung.

Gesundheit

Daten aus Krebsregistern zeigen, dass es regionale Unterschiede im Krebsüberleben gibt: Neben einem Nord-Süd und Ost-West Gradienten für solide Tumore lassen sich bessere Überlebensraten im Einzugsgebiet der großen deutschen Metropolen beobachten. Bereits im Jahr 2007 hat die Deutsche Krebshilfe ein Programm zur Initiierung und Förderung von Onkologischen Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center, CCC) eingerichtet. Mit dieser Initiative hat sie die Grundlagen für eine flächendeckende, strukturierte, leistungsfähige und zukunftsorientierte Patientenversorgung in Deutschland geschaffen.„Egal ob in der Stadt oder auf dem Land: Entscheidend für eine gute Versorgung von Krebspatienten ist ausreichendes und entsprechend qualifiziertes Pflegepersonal. „Die schwierige Situation in der medizinischen und speziell auch onkologischen Pflege bereitet uns aktuell große Sorge“, sagt Professor Dr. Thomas Seufferlein, Vorsitzender des Beirats der Deutschen Krebshilfe und Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Ulm. Die Arbeitsbedingungen müssten dringend verbessert werden und der Pflegeberuf die ihm gebührende Anerkennung erfahren.

Eine Krebsdiagnose ist ein tiefer Einschnitt im Leben eines Menschen. Einer von drei Patienten benötigt psychoonkologische Unterstützung, um die Erkrankung zu verarbeiten und zu bewältigen. Auch in Pforzheim gibt es eine solche Beratunsstelle (siehe PZ-Telefon-Aktion) Und: Seit dem Jahr 2021 werden 80 Prozent der in der ambulanten psychosozialen Krebsberatung entstehenden Kosten von den Krankenversicherungen übernommen.

PALLIATIV-VERSORGUNG

Und was immer noch fehlt: flächendeckend verfügbare Versorgungsangebote für Menschen, deren Krebserkrankung nicht mehr heilbar ist. Insbesondere in ländlichen Regionen, aber auch in Pflegeeinrichtungen sind die Versorgungsangebote nach wie vor nicht ausreichend. Professor Dr. Friedemann Nauck, Direktor der Klinik für Palliativmedizin der Georg-August-Universität Göttingen, betont denn auch: „Die zahlreichen Möglichkeiten der Linderung von belastenden Symptomen wie Schmerzen, Luftnot, Angst oder Unruhe, sowie die umfassende multiprofessionelle Begleitung und Behandlung, die im Rahmen der Palliativmedizin angeboten werden können, sind vielen Betroffenen sowie An- und Zugehörigen leider immer noch nicht bekannt oder aufgrund fehlender Ressourcen und Strukturen nach wie vor verschlossen.“ pm/kin