Ein Beruf im Wandel
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Ein Beruf im Wandel

Freude bereiten und gleichzeitig den (kleinen) Menschen spielend leicht etwas beibringen. FOTO: MEDITERANEO -STOCK.ADOBE.COM

Ein Beruf im Wandel

Es gibt soziale Probleme, die von den Betroffenen nicht aus eigener Kraft bewältigt werden können. Menschen in solchen Situationen zu helfen – das ist die Aufgabe von Sozialpädagogen.

Karriere

„Sozialarbeiter sind Generalisten“, sagt Michael Kriegel, Leiter der Fortbildungsakademie Helene Simon der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bonn. Sie beraten und informieren, organisieren Hilfsangebote und setzen sie selbst um. Sie sind Vermittler zwischen Bedürftigen und Behörden, schreiben Gutachten und vertreten die Interessen ihrer Schützlinge politisch und im Gespräch mit Entscheidungsträgern.Sozialpädagogik kann man an Fachhochschulen und Universitäten studieren. „Der Beruf ist ursprünglich für das Vorschulwesen entwickelt worden“, erklärt Kriegel. „Das hat sich aber völlig verschoben. Heute sind Sozialpädagogen im Grunde identisch mit Sozialarbeitern, auch wenn es noch zwei Studiengänge sind.

An einigen Hochschulen gibt es einen gemeinsamen Studiengang Sozialwesen. „Wenn man Sozialpädagoge werden will, sollte man nicht nur Spaß am Umgang mit Menschen haben“, sagt Kriegel. „Man muss sich auch für juristische Fragen und Verwaltungsprozesse interessieren und gut organisieren können.

Ein wichtiger Arbeitgeber sind neben den Kommunen die Kirchen und ihnen angeschlossene Organisationen. Auch bei Regionalverbänden, Körperschaften, Anstalten, Stiftungen, den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege und andere gemeinnützigen Organisationen, privaten Träger und Großbetrieben sind Sozialpädagogen beschäftigt.

Sozialpädagogen arbeiten in Beratungsstellen, Heimen und Tagesstätten aller Art, betreuen Jugendliche und Alte ebenso wie Behinderte und Obdachlose – häufig auch im Schichtdienst. „Der Beruf kann sehr aufreibend und psychisch belastend sein“, sagt Kriegel.

Wichtig sei es, vor Beginn des Studiums die eigene Motivation zu hinterfragen: „Es ist nicht gut, wegen eigener Probleme Sozialpädagoge werden zu wollen“, erklärt Thomas Niermann, Diplom-Sozialpädagoge beim Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband in Berlin. Ziel eines Sozialarbeiters müsse sein, sich selbst ersetzlich zu machen. „Es geht darum, einem Menschen zu helfen, wieder alleine klarzukommen.

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Wenn die Probleme überhand nehmen, ist qualifizierter Rat gefragt. FOTO: STUDIO ROMANTIC - STOCK.ADOBE.COM
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Ein Gespür für die Sorgen und Nöte der Menschen: Auch das zeichnet eine gute Sozialpädagogin aus. FOTO: LESZEKGLASNER - STOCK.ADOBE.COM

Immer wieder stünden Sozialarbeiter dabei vor der Frage, ob sie in bestimmten Situationen richtig gehandelt haben, sagt Niermann. Im Gegenzug biete die Arbeit aber sehr positive Erfahrungen: „Zu sehen, dass man wichtig ist für einen Menschen und dass man positiven Einfluss auf sein Leben hatte - das ist toll.

Fachleute fordern dazu auf, kreativ mit der veränderten Situation umzugehen: Es gibt viele Bereiche , in denen man aktiv werden kann. Künftig gehe es bei Sozialarbeitern neben der (Einzel)betreuung auch darum Hilfe und juristische Unterstützung zu vermitteln. „Ansprechpartner aus den verschiedenen Bereichen zu einem Hilfesystem zu vernetzen, wird immer wichtiger.“ tmn

»Wer menschliche Metamorphosen in den schönsten und grellsten Farben mit begleiten will, der ist in diesem Beruf goldrichtig. Im Studienfach Sozialpädagogik finden sie hierfür die allerbesten Voraussetzungen. Hier sind nämlich Eigenverantwortung und Selbstständigkeit gefragt. Kein Tag ist wie der andere. Immer gibt es etwas Neues. Als Sozialpädagogin/Sozialpädagoge fördern, beraten und betreuen Sie Menschen aller Altersgruppen und in allen Lebenslagen. In diesem verantwortungsvollen Beruf nehmen sie an der Entwicklung anderer Menschen aktiv teil, indem sie mit Empathie und Menschlichkeit eine wertvolle Begleitung werden. Arbeitsfelder sind die Kinder- und Jugendhilfe, die Alten- und Behindertenhilfe sowie das große weite Feld der sozialen Arbeit. Bunter geht´s nimmer.«

Johannes Lemke, Caritasdirektor Pforzheim

»Wir wollen den uns anvertrauten Menschen einen Ort der Geborgenheit und Orientierung bieten, so dass sie ihren Lebensweg so gestalten können, wie es ihren Möglichkeiten entspricht. Ziel der heilpädagogischen Förderung ist es, die Kinder und Jugendlichen auf Grundlage ihrer persönlichen Begabungen und Kompetenzen zur Selbstständigkeit zu erziehen und ihnen einen achtungsvollen und wertschätzenden Umgang mit anderen Menschen zu vermitteln.«

Doreen Schallnaß
Heimleiterin Burghalde Bad Liebenzell