Schömberg ist auf einem guten Weg, befindet Bürgermeister Matthias Leyn. Dazu trage unter anderem die Identifikation mit vorhandenen Ressourcen, Angeboten und Einrichtungen bei, aber auch konkrete Projekte und kommende Investitionen, die er in diesem Interview anspricht.Was waren denn für Schömberg wichtige Fortschritte in den vergangenen Jahren?In den vergangenen Jahren hat sich Schömberg infrastrukturell mit beachtlichen Schritten weiterentwickelt und der Prozess ist auch noch nicht abgeschlossen. Vor allem der Ausbau der Breitbandversorgung ist dabei zukunftsweisend für die Bevölkerung und die Gewerbetreibenden. Ähnlich bedeutend sind unsere Investitionen in Bildungseinrichtungen, sprich die Sanierung von Kindertagesstätten sowie der Neubau der KiTa „Am Eulenbächle“ im Kernort. Darüber hinaus begleitet uns aktuell die Erweiterung und Sanierung der Ludwig-Uhland-Schule und stellt eine Maßnahme zur Sicherung des Bildungsstandortes Schömberg dar.Dass die Gemeinde außerdem als Notarztstandort ausgewiesen wurde, ergänzt die Versorgung auf beruhigende Art und Weise. Als Erfolg der verkehrstechnischen Infrastruktur können wir sicher den Einbau eines Kreisverkehrs an der Ortsdurchfahrt in Höhe der Kirche bezeichnen, der im Konsens mit der Gestaltung „Neue Mitte“ steht.Beinahe unbemerkt aber sukzessive setzen Gemeinderat und Verwaltung zudem das Gemeindeentwicklungskonzept um, das vor vier Jahren in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung erstellt wurde. Natürlich müssen wir nicht nur dafür unseren Haushalt im Blick behalten, für den das Konsolidierungskonzept unsere Grundlage darstellt.Die wohl größte Errungenschaft ist indes unser Aussichtsturm Himmelsglück als neues touristisches Highlight in wunderbarer Harmonie mit der uns umgebenden Landschaft.
Wo hat sich mittlerweile die Marke Schömberg positioniert?
Als staatlich anerkannter heilklimatischer Kurort hat sich Schömberg schon viele Jahre im Reigen der Kurorte positioniert, mehr noch, die Gemeinde zählt zu der kleinen Gruppe mit 16 Orten, die als Premiumklasse der Heilklimatischen Kurorte ausgewiesen ist. Gesundheit und Rehabilitation haben in Schömberg schon seit der Entdeckung des Heilklimas durch Hugo Römpler einen hohen Stellenwert, an dem sich auch die Akteure der Weiterentwicklung orientieren.
Eine Vorreiterrolle in der Region hat zudem das Zusammenwirken von Verwaltung und Gewerbetreibenden, das Besuchern immer wieder besondere Erlebnisse beschert und von viel Kreativität geprägt ist.
Die zurückliegenden Monate der Corona-Pandemie haben in nahezu allen Gemeinden ihre Spuren hinterlassen. Was sind hier konkrete Probleme oder Schwierigkeiten für Schömberg?
Natürlich müssen auch in Schömberg alle den Gürtel enger schnallen und die Pandemie sorgt für zusätzliche Unsicherheiten. Umso wichtiger ist der Zusammenhalt in der Bevölkerung und bei den Entscheidungsträgern.
Generell war es nicht immer einfach, unserer Verantwortung gegenüber Reha-Gästen und Besuchern gerecht zu werden, da viele Angebote und Veranstaltungen nicht oder nur begrenzt möglich waren und sind.
Gibt es in diesem Zusammenhang aber auch eventuell Positives, ließen sich schon Lehren für die Zukunft ziehen?
Wir registrierten eine deutlich steigende Frequentierung unserer Wander- und Erlebniswege und erhielten dazu auch positives, anerkennendes Echo. Das ist Motivation und Ansporn, diese Angebote in unserer Naturerlebnisgemeinde zu stärken und immer wieder durch Ergänzungen zu bereichern. Unsere Kulturlandschaft ist für die Menschen ein Magnet und Erholungsort, die sich auch im Alltag einbinden lassen.

Schömberg nennt sich bekanntermaßen die Glücksgemeinde – welche Entwicklungen könnten aus Ihrer Sicht das Glück stabilisieren oder gar vermehren?
Glück ist ein ständiger Prozess und erfährt immer wieder Bereicherung und Ausstrahlung, wenn Menschen die einmalige Natur und vorhandene Infrastruktur wertschätzen. Mit Respekt für sich selbst sowie Nachbarn und Mitbürger stabilisiert und vermehrt sich das persönliche Wohlbefinden und Glück. Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Identifikation mit vorhandenen Ressourcen, Angeboten und Einrichtungen, auf die wir wirklich stolz sein können.
Welche konkreten Maßnahmen oder Projekte stehen für die Gemeinde in den kommenden Jahren an? Wo wird investiert werden?
Es gibt drei markante Projekte, die für unseren Gemeinderat und die Verwaltung von Bedeutung bei den Investitionen sind. Wir sind nach dem Architektenwettbewerb auf dem Weg, den langgehegten Wunsch der Bevölkerung nach einer Sporthalle zu realisieren. Darüber hinaus befinden sich die Planungen für Wohnbaugebiete in Schömberg und Oberlengenhardt in einem fortgeschrittenen Stadium.
Ein markantes Alleinstellungsmerkmal wird außerdem unser Heilwald werden, für den bereits eine Satzung vorliegt und der in Baden-Württemberg seinesgleichen sucht. Mit ihm ergänzen wir die Gesundheitsausrichtung unserer Naturerlebnisgemeinde sowohl für unsere Reha-Gäste, als auch die Bevölkerung.

Zur Attraktivität unserer Gemeinde tragen unter anderem die tollen Wanderwege und ein Besuch im Aussichtsturm ‚Himmelsglück‘ bei. Das ist immer ein Erlebnis. Zudem bietet Schömberg einen gut eingeführten Einzelhandel, den man immer unterstützen sollte. Da wir auch in Pforzheim ein Reisebüro betreiben, hören wir immer von unseren Kunden positive Worte über Schömberg unter dem Motto: ‚Schömberg ist immer einen Ausflug wert‘.
Horst Walz
Walz-Reisen
Schömberg liegt – geografisch gesprochen – im gemütlichen Nest zwischen dem Dreieck Pforzheim, Ballungsgebiet Stuttgart und dem westlichen Schwarzwald. Was ist daran gut, wo aber muss man als Verantwortlicher für die Gemeinde dabei auch wachsam sein?
Schömberg liegt auf einem Höhen-Plateau zwischen zwei Tälern und bietet ein einzigartiges Klima und herrliche Landschaftsumgebung sowie eine gute Versorgungsinfrastruktur für den Lebensunterhalt. Die Nähe zur Natur lockt regelmäßig Tagesgäste aus Ballungsgebieten, die sich gerne hier aufhalten. Deshalb ist es wichtig, einen behutsamen Umgang mit unseren Ressourcen zu pflegen und das Naturerlebnis zu erhalten und sanft auszubauen, damit nachfolgende Generationen sich ebenso dafür begeistern können.
Der Austausch mit den Bürgern ist wichtig – wo gelingt Ihnen dies in der Gemeinde besonders gut?
Zu unseren markanten Vorhaben organisieren wir Einwohnerversammlungen zu Projekten und Themen. In den vergangenen beiden Jahren blieb uns das wegen der Pandemie verwehrt. Darüber hinaus pflege ich Bürgersprechstunden in allen Ortsteilen und in unseren Gemeinderatssitzungen gibt es regelmäßig Raum und Zeit für Bürgerfragen.
Natürlich können mit mir auch persönliche Termine vereinbart oder eine Mail geschrieben werden und unsere Gemeinderäte sind ebenfalls für die Bevölkerung ansprechbar. Auf der Höhe des digitalen Zeitalters nutzt die Gemeinde Social Media via Facebook und Instagram. Ralf Bachmayer