
Viele Häuser in Pforzheim brauchen bald viele Handwerker: Die Wohngebäude sind enorm in die Jahre gekommen. Von den insgesamt rund 63.300 Wohnungen in Pforzheim sind 66 Prozent schon 45 Jahre oder älter: Rund 41.400 Wohnungen in Altbauten sind damit mehr oder weniger „reif für eine Sanierung“.
Das geht aus der aktuellen Analyse zum regionalen Wohnungsbestand hervor, die das Pestel-Institut gemacht hat. Ein wichtiger Punkt bei dem „Gebäude-Check“: der Energieverbrauch. „Je mehr Geld Bewohner fürs Heizen und für warmes Wasser ausgeben müssen, desto höher ist der Druck, das Haus energetisch zu sanieren“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Im Fokus der Untersuchung steht deshalb auch die durchschnittlich verbrauchte Energie pro Quadratmeter Wohnfläche in Pforzheim.
Dabei herausgekommen ist, dass die Wohngebäude in Pforzheim beim Energieverbrauch 1,4 Prozent pro Quadratmeter unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen“, so Matthias Günther. Dazu habe das Pestel-Institut in seiner Datenanalyse die Struktur der Wohngebäude in Pforzheim mit dem Bundesdurchschnitt verglichen. Wichtig sei dabei insbesondere die Altersstruktur der Wohngebäude. Ebenso der Gebäudetyp – also die Anzahl der Ein- und Zweifamilienhäuser sowie der Mehrfamilienhäuser.

Energiesparen wichtig
Der Energieverbrauch fürs Wohnen ist nach Angaben des Pestel-Instituts der entscheidende Richtwert für die Energiespar-Sanierungen, die in den kommenden Jahren noch auf Pforzheim zukommen: „Immerhin sei es das Ziel, den gesamten Gebäudebestand in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Wenn Pforzheim bis dahin klimaneutral wohnen soll, dann ist es notwendig, bei den Sanierungen in den ‚Turbo-Gang‘ zu schalten“, so Matthias Günther vom Pestel-Institut, das die Regional-Untersuchung zur Sanierung von Wohngebäuden im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) gemacht hat.
Für die Hauseigentümer bedeute dies, in die Tasche greifen zu müssen: „Pro Jahr sollte sich Pforzheim auf rund 197 Millionen Euro Sanierungskosten einstellen – allein fürs Energiesparen. Und das zwanzig Jahre lang“, erklärt Matthias Günther. Basis der Berechnungen ist eine bundesweite Studie des landeseigenen Bauforschungsinstituts „ARGE für zeitgemäßes Wohnen“ in Schleswig-Holstein.
Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel spricht von einem „Mammut-Projekt für Pforzheim“. Dessen Präsidentin Katharina Metzger fordert deshalb jetzt „finanziellen Rückenwind“ für die Eigentümer: „Entscheidend ist, dass mehr und mehr – gerade private – Hauseigentümer mitziehen. Vor allem, dass sie sich Sanierungen überhaupt erlauben können. Das klappt nur, wenn die Politik mehr Anreize schafft: Es ist höchste Zeit, Energiespar-Sanierungen deutlich besser zu fördern als bislang.“

„Altbau-Sanierungen würden helfen, Jobs auf dem Bau in Pforzheim zu sichern. Denn die Wohnungsbaukrise wird von Tag zu Tag schlimmer“, so BDB-Präsidentin Metzger. Der Wohnungsbau sei wie gelähmt: Zwar habe Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) versprochen, dass „die Bagger auch wieder rollen“. „Doch auf den versprochenen Neubau-Turbo warten Pforzheim und Baden-Württemberg immer noch. Die Wohnungsbaukrise geht weiter. Dem Bau rutschen die Kapazitäten weg: Bauarbeiter verlieren ihre Arbeit. Betriebe machen dicht. Diese Bau-Spirale nach unten muss vor allem der Bund jetzt dringend stoppen: Er muss die Konjunktur-Notbremse für den Bau ziehen“, fordert Metzger. pm
Tolle Preise, Foto-Spaß, Leckereien und Infos beim Tag des Handwerks
Spiel, Spaß und Infos satt – das bietet die Handwerkskammer Karlsruhe beim „Tag des Handwerks“ am 20. September auf dem Karlsruher Friedrichsplatz.
Wer schon immer mal einen Bauarbeiter-Helm aufziehen, eine Konditor-Jacke anziehen oder sich auf andere Art als Handwerkerin und Handwerker verkleiden wollte, hat am Aktionstag von 11 bis 14 Uhr Gelegenheit dazu – und kann anschließend gleich vor die Foto-Box.
Ein Spaß ist auch der Dreh am Glücksrad. Kleinere Gewinne gibt es sofort. Wer das entsprechende Feld für Hauptpreise erreicht, kommt mit seinen Kontaktdaten in einen Lostopf. Zu gewinnen gibt es einmal zwei Tageskarten für den Europa-Park Rust, zwei Familien-Tageskarten fürs Erlebnisbad Europabad, drei Einzel-Tageskarten für die Caracalla-Therme Baden-Baden, drei mal zwei Tickets für die Schau „Amazonien“ im Gasometer Pforzheim sowie Museumstickets aus der Region der Handwerkskammer Karlsruhe. Die ist Partnerin von Handwerksbetrieben in sieben Stadt- und Landkreisen (der Rechtsweg ist ausgeschlossen).
Damit noch nicht genug: Kinder können sich Zöpfe flechten lassen, und Konditoren verteilen kleine Leckereien. pm