Auf der Suche nach der Traumimmobilie, in der aktuellen Situation zögern Sie aber mit dem Kauf? Dann sind Sie damit keineswegs alleine. Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Immobilientochter der Deutschen Bank aus dem Februar geht es gut zwei von drei Kaufwilligen so. Manche von ihnen warten auf sinkende Kaufpreise, andere auf sinkende Bauzinsen und wieder andere auf neue staatliche Förderprogramme. Bei einigen ist es auch eine Kombination aus mehreren Faktoren. Aber ist die Warterei überhaupt sinnvoll?

Der Immobilienmaklerin und Buchautorin Laura Schick zufolge nicht. Denn die idealen Investitionsbedingungen gebe es nicht, noch dazu könne niemand den Zeitpunkt richtig timen. Sie rät: „Einfach beginnen!“ Der Vorteil liege auf der Hand: Je früher man mit der Finanzierung beginne, umso schneller seien die eigenen vier Wände abbezahlt.
Der Zeitpunkt dafür könnte tatsächlich schlechter sein. Die Preise für Wohnimmobilien sind laut dem Verband Deutscher Pfandbriefbanken (vdp) seit 2023 im Schnitt gesunken, im ersten Quartal 2024 zuletzt um mehr als vier Prozent. Auch der durchschnittliche Bauzins ist unter sein zwischenzeitliches Hoch von deutlich mehr als vier Prozent Ende 2023 gesunken und liegt nun laut Statista bei 3,72 Prozent.
Ganz unvorbereitet sollte sich aber niemand ins Abenteuer Eigenheim stürzen. Stattdessen sollte ein genauer Überblick über die finanziellen Möglichkeiten vorhanden sein, um zu wissen, wie viel Immobilie man sich überhaupt leisten kann. Laura Schick empfiehlt, bei der ersten eigenen Immobilie tendenziell klein anzufangen. Hier sei das finanzielle Risiko besser überschaubar. Sinnvoll ist außerdem, die zukünftige Entwicklung des Standorts in den Blick zu nehmen, weil die Wertentwicklung der Immobilie unmittelbar damit zusammenhängt.
Info:
Die YouGov-Umfrage im Auftrag ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Befragt wurden 2055 volljährige Personen im Zeitraum vom 5. bis zum 6. Februar 2024. Die konkrete Fragestellung lautete: „Zögern Sie aktuell mit dem Kauf einer Immobilie?“ CHRISTOPH JÄNSCH

Die Zeiten, in denen nahezu jede Immobilie hohe Wertzuwächse verzeichnete, sind vorbei. Heute zählen Expertise und eine genaue Marktanalyse. Es gilt, den richtigen Zeitpunkt abzupassen und die spezifischen Vorzüge der Immobilie in den Fokus zu rücken. Allgemein lässt sich sagen: Der Immobilienmarkt ist in Bewegung, und genau darin liegen seine Chancen. Käufer wie Verkäufer können von der aktuellen Situation profitieren, wenn sie ihre Entscheidungen fundiert treffen. Es gilt: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Wenn verkauft werden soll
Wer genauer wissen möchte, was ein guter Ausgangspunkt für Preisverhandlungen der eigenen Immobilie ist, kann sich an Experten mit Orts- und Marktkenntnissen wenden, sagt Sibylle Barent vom Eigentümerverband. Etwa einen Gutachter, Immobilien-Sachverständigen oder Makler. „Eine professionelle Bewertung hat den Vorteil, objektiver zu sein.“ Auftraggebern rät Barent, auf Zertifizierungen von namhaften Anbietern wie etwa TÜV, HypZert oder auch der IHK zu achten. tmn